Der FC Schalke 04 bleibt einfach eine Wundertüte. Nach einer starken Leistung in Leverkusen (4:1) folgt ein erschreckend schwaches 0:2 in Freiburg.
Und das ausgerechnet beim von Spielern und sportlicher Führung als „erstes von drei Endspielen“ bezeichneten 6-Punkte-Spiel. Bei jetzt fünf Punkten Rückstand auf Platz 6 (und vier Punkten Rückstand auf Platz 7, der zur Europa League-Qualifikation reichen könnte, wenn Dortmund das DFB-Pokal-Finale gewinnen sollte) und nur noch zwei Spielen bis Saisonende wird der S04 die Europa League also ziemlich sicher verpassen.
Zwar betonte Schalkes Cheftrainer Markus Weinzierl nach dem Spiel, dass erst am Ende der Saison abgerechnet werde. Doch angesichts der fehlenden Schalker Konstanz muss wohl stark bezweifelt werden, dass die Knappen aus den letzten beiden Spielen gegen den Hamburger SV und den FC Ingolstadt die Maximalausbeute von sechs Punkten holen werden. Zumal sich beide Mannschaften – Stand jetzt – im Abstiegskampf befinden.
Gleichzeitig müssten gleich 5 Mannschaften, Hertha BSC Berlin, der 1. FC Köln, Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt, bestenfalls ohne Punktgewinn bleiben. Das ist sicher nicht unmöglich, aber eben auch ziemlich unrealistisch.
Dabei hätte sich Schalke am Sonntagnachmittag gegen den direkten Konkurrenten Freiburg eine richtig gute Ausgangslage für die letzten beiden Spiele erarbeiten können. Zumal alle direkten Konkurrenten an diesem Spieltag für Schalke spielten.
Doch gegen den SC Freiburg fiel Schalke 04 offensiv schlicht nichts ein. Markus Weinzierl brachte es mit wenigen Worten auf den Punkt: „Wir haben uns keine klaren Chancen erarbeitet“. Und schlimmer noch: Phasenweise führten die von Christian Streich trainierten Breisgauer die Gelsenkirchener regelrecht vor. „Zudem waren wir konteranfällig und haben das eine oder andere Mal noch Glück gehabt“, gab Weinzierl nach dem Spiel unumwunden zu.
Unterstützung erhielt Markus Weinzierl auf der Pressekonferenz nach dem Spiel von SCF-Trainer Christian Streich: „Wenn man so viele Englische Wochen wie Schalke hatte und dazu noch Verletzungsprobleme kommen, dann gibt es am Ende Spiele, in denen es nicht geht. Wir hatten diese Doppelbelastung nicht.“
War es die fehlende Fitness, hatte sich Weinzierl vercoacht? Jedenfalls fielen beide Gegentreffer nach schwachem Abwehrverhalten.
Zunächst musste Holger Badstuber gegen zwei Freiburger ran (Niederlechner und Haberer), die ihre Überzahl in Ballnähe ausnutzten und zum 1:0 trafen (Niederlechner, 22.). Danach verlor Leon Goretzka den Ball an der gegnerischen Strafraumkante. Bei darauf folgenden, gut gespielten Konter sah Schalke nicht gut aus. Sead Kolasinac klärte vor Freiburgs Philipp, doch Schiri Kampka entschied auf Strafstoß. Den netzte erneut Niederlechner sicher ein – 2:0 (31.).
Damit war die Sache gegessen. Gegen kompakte Freiburger fiel den Schalker auch in der zweiten Halbzeit nicht fiel ein. Somit blieb es beim 0:2 – Schalke vergeigt die Europa-League-Qualifikation im Breisgau.