Schalke mit superspätem Ausgleich zum 2:2 gegen Eintracht Frankfurt: So analysierten die Trainer das Spiel

Der FC Schalke dreht mal wieder ein Spiel. Erneut ist es Naldo, der in den Schlussminuten eines schon verloren geglaubten Spiels trifft. Durch das 2:2 gegen Eintracht Frankfurt bleibt der S04 vorerst auf Platz 2 der Tabelle.

Breel-Embolo-Frankfurt

Schalkes Chefcoach Domenico Tedesco stellte nach dem 3:2 gegen den FC Augsburg auf zwei Positionen um: Yevgen Konoplyanka begann für Franco Di Santo im Sturm, Alessandro Schöpf für Weston McKennie im offensiven Mittelfeld.

Das Spiel war keine 60 Sekunden alt, da klingelte es bereits im Schalker Kasten. Benjamin Stambouli hatte auf der Außenbahn zunächst das Nachsehen gegen Frankfurts Rebic. Zudem fiel der Rest der Schalker Abwehr durch Stellungsfehler auf, Jovic war es schließlich, der zum 1:0 einnetzte.

Nach dem Spiel kommentierte Tedesco: „Wir sind sehr früh 0:1 in Rückstand geraten. Solche Situationen sind nie einfach, aber wir haben den Gegentreffer relativ schnell weggesteckt und einen stabilen Ballbesitz gehabt“.

Das stimmte, den Schalke musste jetzt kommen und tat das auch. Frankfurt konnte im weiteren Verlauf kaum für Entlastung sorgen, zu stark spielte Schalke auf, zu konsequent gingen die Knappen in den Zweikämpfen zu Werke. Trotzdem sollte das Anrennen der Schalker nicht belohnt werden.

„Bis auf das Tor mussten wir im ersten Durchgang keine brenzlige Situation überstehen. Auf der anderen Seite hatten wir richtige gute Chancen durch Amine Harit und Alessandro Schöpf“, analysierte Domenico Tedesco.

Frankfurt begann die zweiten 45 Minuten deutlich aktiver, auch wenn eigene Torschüsse Mangelware blieben. Mit viel Glück trafen die von Niko Kovac trainierten Frankfurter aus dem Nichts: Der eingewechselte Sebastian Haller nutzte in der 65. Minute die zweite Schalker Unachtsamkeit in der Abwehr zu einem schönen Treffer zum 2:0.

Danach versuchte Schalke alles, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Der fiel erst spät: In der 82. Spielminute traf Breel Embolo nach schöner Vorarbeit von Guido Burgstaller. Sein erster Treffer seit Oktober 2016!

Und wenn du kennst, nichts geht mehr, kommt von irgendwo (meist von hinten) ein Naldo her. Der lange Innenverteidiger war es einmal mehr, der mit einem superspäten Tor für den Ausgleich sorgte. Doch nicht wie gewohnt per Knopf oder einem Vollspann-Freistoß, sondern mit einem gefühlvollen und platzierten Schuss mit dem Innenrist: In der 95. Spielminute (!) traf Schalkes Brasilianer aus 15 Metern flach ins rechte Eck!

Naldo-Frankfurt2

Domenico Tedesco nach dem Spiel: „Wir hatten uns für den zweiten Durchgang sehr viel vorgenommen, Frankfurt war aber griffiger und aggressiver als in der ersten Halbzeit. Nach dem 0:2 haben wir versucht, viele lange Bälle in die Box zu setzen, um auf den zweiten Ball zu kommen. Das ist uns geglückt, daraus haben wir zwei Tore erzielt.“

Sein Gegenüber Niko Kovac zeigte sich nach dem Spiel bei Sky nicht sonderlich enttäuscht. Zwar sei es immer bitter, einen späten Ausgleichstreffer zu kassieren. Angesichts nur zweier eigener Chancen, die beide genutzt wurden, wollte sich Kovac aber nicht beschweren. „Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt“, so Kovac.

„Wir wollten das 1:0 in den ersten 15 Minuten erzielen. Das haben wir geschafft. Aber danach hatten wir im ersten Durchgang keinen Zugriff mehr. Nach dem Seitenwechsel haben wir mehr Griffigkeit gezeigt, weiter oben angegriffen und verteidigt. Trotzdem muss man einfach sagen, dass uns eine sehr, sehr starke Mannschaft gegenüberstand. Wenn man das 2:2 in der 94. Minute kassiert, ist das ärgerlich. Dennoch muss man anerkennen, dass es insgesamt ein glücklicher Punkt für uns war.“