Schalke holt drei Punkte in Bremen. Beim ersten Auswärts-Dreier zeigen die Knappen erneut Schwächen, sind am Ende aber das glücklichere Team.
Domenico Tedesco stellte mit Guido Burgstaller wieder einen echten Mittelstürmer auf. Das Experiment mit Max Meyer als „falscher 9“ hatte sich im Spiel gegen den VfB Stuttgart als nicht zielführend erwiesen. Max Meyer blieb deshalb auf der Bank. Auf links und rechts kamen erneut Yevgen Konoplyanka und Amine Harit zum Zuge. Auf der Doppel-Sechs gab es eine Veränderung: Benjamin Stambouli erhielt neben Leon Goretzka den Vorzug vor Nabil Bentaleb. Thilo Kehrer rückte wieder in die 3er-Abwehrkette. Für ihn rückte Daniel Caligiuri auf die Position im rechten Mittelfeld.
Weil beide Mannschaften auf aggressives Pressing und Zweikampfverhalten setzten, waren Torchancen zunächst Mangelware. Bezeichnend, dass beide Tore der ersten Halbzeit Standardsituationen bedurften – und recht spektakulär entstanden. Erst netzte Bremens Lamine Sané nach einem Eckstoß und chaotischen Szenen im Strafraum zum 1:0 ein (20.) Nur zwei Minuten später kam Schalke ebenfalls etwas kurios zum Ausgleich: Milos Veljkovic köpfte den Ball nach einer Konoplyanka-Ecke über Keeper Pavlenka ins eigene Netz (22.).
Kurz zuvor kam es zu zwei diskussionswürdigen Szenen: Erst schlitzte Bremens Kainz mit seinen Stollen das Knie von Amine Harit auf. Der schwache Schiedsrichter Benjamin Brand zeigte jedoch weder Gelb, noch unterbrach er das Spiel. Anders auf der anderen Seite: Thilo Kehrer ging mit gestreckten Bein in einen Zweikampf mit Max Kruse, traf dabei aber den Bremer, der so unglücklich fiel, dass er mit einem Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden musste. Kehrer erhielt Gelb.
Zur Pause brachte S04-Trainer Domenico Tedesco Nabil Bentaleb für den gelb vorbelasteten Benjamin Stambouli. Nach 61 Minuten kam Franco Di Santo für Yevgen Konoplyanka, der zwar immerhin zwei Torschüsse abgab und mit knapp 95% Passerfolgsquote sehr passsicher war, aber unterm Strich blass blieb.
Nach einem tempoarmen Beginn der zweiten Halbzeit, wurde das Spiel nach 60 Minuten wieder deutlich interessanter. Und kurz vor Schluss drückten die Knappen, die in der Defensive nicht immer bombenfest standen, noch einmal ordentlich aufs Tempo.
Domenico Tedesco brachte zehn Minuten vor Schluss Breel Embolo für Amine Harit und sorgte damit für das – zumindest von den königsblau gekleideten Fans – viel umjubelte Comeback des Schweizers nach zehn Monaten Verletzungspause.
Breel Embolo brachte den Knappen Glück: Denn zwei Minuten später machte Schalke das entscheidende 2:1! Leon Goretzka zeigte bei einer Caligiuri-Ecke eine blitzschnelle Reaktion, hielt den Fuß hin und ließ das Leder ins Tor abtropfen.
Schalkes Saisonstart ist somit geglückt: Ein vorübergehender Platz drei nach neun Punkten aus vier Spielen steht zumindest bis Dienstag auf der Haben-Seite. Dann kommen die Bayern in die Arena…