2:0 gegen den Hamburger SV und Platz 2: „Momentaufnahme, mehr nicht!“

Mit 2:0 gewinnt der FC Schalke 04 zuhause gegen den Hamburger SV und schiebt sich damit auf Platz 2. S04-Cheftrainer Domenico ist der Tabellenplatz bis auf Weiteres egal.

Guido-BurgstallerHamburger-SV+

Ohne personelle Veränderungen gegenüber dem Spiel in Freiburg ging Schalke im 3-1-4-2 in das Heimspiel gegen den Hamburger SV. Leon Goretzka wurde erneut von Youngster Weston McKennie vertreten, der letzte Woche sein Debüt für die US-Nationalelf gab und somit extra-motiviert war. Beim HSV stand Megatalent Jann-Fiete Arp in der Startelf.

Die Hamburger begannen überraschend giftig und waren offenbar gewillt, das Spiel zu machen und früh zu pressen. Doch die ersten Möglichkeiten des Spiels hatten die Knappen, die deutlich routinierter und abgeklärter wirkten.

In der 4. Spielminute hatte McKennie die erste Chance des Spiels, doch sein Kopfball ging nur knapp am gegnerischen Tor vorbei. In der 16. Spielminute wurde Yevgen Konoplyanka etwas ungestüm von Gideon Jung umgerannt. Schiedsrichter Robert Hartmann entschied sofort auf Elfer – ließ sich seine Entscheidung aber erst von der Videozentrale bestätigen.

Franco Di Santo ließ sich von der Verzögerung nicht beirren und setzte das Leder superplatziert ins linke Eck – 1:0. Für den Argentinier war es das erste Bundesliga-Tor seit dem 5. März 2016! Sichtlich befreit feierte Di Santo sein Tor mit den Mannschaftskollegen. Schalke stand jetzt auf Platz drei und brauchte nur noch einen Treffer, um sich auf Rang zwei zu schieben.

Hamburg musste jetzt noch mehr Gas geben. Doch Schalke hatte keine Probleme mit den ideenlosen „Rothosen“.

Franco Di Santo musste mit muskulären Beschwerden in der Halbzeitpause bleiben, für ihn kam Breel Embolo.

Schalke machte es zu Beginn der zweiten Halbzeit unnötig spannend, (re-)agierte nicht mehr so souverän und konzentriert wie noch in der ersten Hälfte. Folgerichtig kam der HSV zu Chancen. Der Pfostenschuss von Aaron Hunt in der 56. Spielminute schien dann der Weckruf für die Schalker zu sein, die danach wieder stärker wurden.

Aufregung in der 73. Spielminute: Hamburgs Jung hebelte in einer Spielunterbrechung Max Meyer aus, der erstmal liegen blieb. Für Ex-Schalker Kyriakos Papadopoulos offenbar eine Schauspieleinlage: Der Grieche stürmte auf Max Meyer zu, wollte ihn unsanft aufheben. Es erforderte schon einen Mann vom physischen Kaliber eines Ralf Fährmann, um Papdopoulos in die Schranken zu weisen. Drei gelbe Karten später (Meyer, Jung, Papadopoulos) ging es weiter.

Und wie es weiter ging: Nach einem spektakulären Solo von Daniel Caligiuri und schöner Weitergabe von Konoplyanka schob Burgstaller zum 2:0 ein. Ein sehenswerter Treffer aus dem Spiel heraus – sieht man auch nicht alle Tage auf Schalke!

Der S04 hatte in der Tabelle RB Leipzig überholt, stand jetzt auf dem zweiten Platz. Es blieb beim 2:0. Die Zuschauer begannen, sich stimmgewaltig auf das Derby kommenden Samstag einzustimmen.

Für Domenico Tedesco war sogar mehr drin als das 2:0. „Weston McKennie hatte nach vier Minuten eine gute Chance. Auch Yevgen Konoplyanka kam mehrmals gut in Abschlusspositionen“, kommentierte Tedesco den 2:0-Sieg.

Allerdings hatte Schalkes Cheftrainer erneut auch einige Baustellen ausgemacht: Zum einen kreidete er seinen Mannen eine gewisse Abschlusschwäche an. „Wir haben heute auch einige Konter nicht gut gespielt. Daran müssen wir arbeiten“, so Tedesco.

Ob sich der 32-Jährige über den Tabellenstand freue, wurde er nach dem Spiel gefragt. Seine Antwort: „Die Tabelle ist nach zwölf Spieltagen nicht wichtig – sondern erst nach 34. Aktuell ist es brutal eng oben. Wir motivieren uns über Aufgaben, nicht über die aktuelle Tabelle. Das aufgabenorientierte Denken behalten wir uns bei.“

Auch Max Meyer wollte die Tabellensituation nicht überbewerten: „Der zweite Platz ist eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. Das ist der Lohn für die harte Arbeit. Aber dafür können wir uns noch nichts kaufen. Die Liga ist sehr eng, es kann nach wenigen Wochen wieder anders aussehen. Wir müssen den Weg weitergehen und nicht nachlassen.“ – Angenehm fokussierte Aussagen dieser Tage auf Schalke.