Wenn der FC Schalke am Samstag beim ersten Ligaspiel der neuen Saison auf Eintracht Frankfurt trifft, gilt es, die soliden Ergebnisse aus Vorbereitung und DFB-Pokal zu bestätigen. Mit Frankfurt wartet ein schwer einzuschätzender Gegner: Der großen Euphorie zu Saisonbeginn 2015/2016 folgte schnell die Ernüchterung, Niko Kovac löste den erfolglosen Armin Veh an der Seitenlinie ab und bewahrte die Frankfurter Eintracht in der Relegation knapp vor dem Abstieg – ausgerechnet gegen den 1. FC Nürnberg. Viele neue Gesichter in der Mannschaft und innerhalb des Clubs sollen nun für frischen Wind – und bestenfalls Erfolge – sorgen.
Insgesamt zwölf Profis verließen die Hessen, geholt wurden vor allem junge Talente – neben gestandenen Profis. Unter anderem verstärkte sich Frankfurt mit Michael Hector vom FC Chelsea, der Carlos Zambrano ersetzen soll. Im Sturm erhält Top-Torschütze Alex Meier einen neuen Partner in Form des ehemaligen Gladbachers Branimir Hrgota. Außerdem wechselten Omar Mascarell von Real Madrid und Guillermo Varela vom AC Florenz zur Eintracht.
Chef-Trainer Niko Kovac kündigte an, verstärkt auf temporeiches Umschaltspiel setzen zu wollen. Genau das erwartet auch Schalke-Trainer Markus Weinzierl: „Ich glaube nicht, dass sie uns sehr früh attackieren werden, sondern dass sie eher uns das Spiel machen lassen. Sie sind konterstark, dass wissen sie.“
Die Frankfurter Vorbereitung gestaltete sich viel versprechend. Sechs von acht Testspiele konnte die Kovac-Truppe siegreich bestreiten. Gute Ansätze zeigten die Frankfurter in ihren Tests gegen den italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo (6:5 nach Elfmeterschießen) und den spanischen Europa-League-Starter Celta Vigo (3:1). Im DFB-Pokal bei Drittligist Magdeburg war trotz des knappen Sieges von diesen guten Ansätzen nicht mehr viel zu sehen. Das ist auch Markus Weinzierl selbstverständlich nicht entgangen. „Ich glaube, dass bei Frankfurt noch nicht alles rundfläuft. Das hat man in dem Spiel auch gesehen. Das ist aber bei vielen Mannschaften so, dass man nicht weiß, wo man steht, nach der langen Vorbereitung. Die ersten Pflichtspiele werden dann zeigen, wie gut die Vorbereitung war“, so Weinzierl, der ein enges Spiel erwartet, bei „dem Details entscheidend sein werden“.
An seine Mannschaft stellt Weinzierl klare Anforderungen: „Wir wollen an unser Limit gehen und die Probleme, die wir bei den Frankfurtern erkannt haben, auch ausnutzen.“
Der 41-Jährige kann dabei (fast) aus dem Vollen schöpfen. Denn bis auf die Langzeitverletzten (Giefer, Uchida, Coke, Avdijaj) sind alle Spieler einsatzbereit. Einzig hinter dem Einsatz von Leon Goretzka und Max Meyer steht noch ein Fragezeichen. „Bei Leon Goretzka müssen wir schauen, ob er fit wird. Er steigert sich von Tag zu Tag.“ Es wäre nicht das erste Mal, dass Leon Goretzka nach überstandener Verletzung überraschend in der Startelf steht.
In der Startelf könnte auch Max Meyer stehen, der nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen topmotiviert zu den Knappen zurückgekehrt ist. „Jetzt schauen wir, wie fit er ist, wie müde er sich fühlt“, kündigte Weinzierl an.
Diese Personalie im offensiven Mittelfeld könnte auch Einfluss auf die taktische Grundordnung haben. Schalkes neuer Trainer probierte in der Vorbereitung gleich mehrere Systeme aus. Denkbar ist, dass S04 im bekannten 4-2-3-1, in einem 4-4-2 oder gar in einem 3-5-2 wie gegen Florenz (mit Johannes Geis und Dennis Aogo im zentralen Mittelfeld und Eric Maxim Choupo-Moting, Klaas-Jan Huntelaar und Franco di Santo im Sturm) auflaufen wird.
Die beiden aktuellsten Neuzugänge Nabil Bentaleb und Benjamin Stambouli dürften es maximal auf die Reservebank schaffen.
So könnten sie spielen:
FC Schalke 04: Fährmann – Junior Caicara, Naldo, Höwedes, Baba – Goretzka, Geis – Embolo, Meyer, Choupo-Moting – Huntelaar
Eintracht Frankfurt: Hradecky – Varela, Hector, Abraham, Oczipka – Mascarell, Huszti – D. Blum, Meier, Gacinovic – Hrgota