Schalke verliert das „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Mainz 05 – und lässt mal wieder Torgefährlichkeit, Biss und Konzentration vermissen.
Dabei begann Schalke durchaus bemüht und kontrollierte zunächst über weite Strecken das Spiel. Mainz ließ S04 gewähren und konterte immer wieder schnell und gefährlich. In der Folge entwickelte sich ein nettes und temporeiches Spiel. Dabei nahmen die Mainzer geschickt Klaas-Jan Huntelaar und Leroy Sané, der bei Schalker Ballbesitz regelmäßig gedoppelt wurde, aus dem Spiel. Königsblau erspielte sich trotzdem die ein oder andere Chance, Zwingendes sprang dabei aber nicht heraus.
Im weiteren Verlauf der Halbzeit wurde das Spiel ausgeglichener. Und Schalke fing sich das Tor (32.). Bei einer Ecke des Ex-Schalkers Danny Latza kümmerten sich zunächst neun Schalker Feldspieler um vier Mainzer. Den klärenden Kopfball von Neustädter nutzte Gaetan Bussmann, einer von drei (!) an der Strafraumkante frei stehenden Mainzern, zum 1:0 aus 17 Metern.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff noch eine unfassbare Szene: Nach einem unspektakulären, geradezu unbedeutenden Gerangel mit Junior Caicara ging Jairo Smaperio Bustara zu Boden. Hielt sich in schauspielerisch mitreißender Manier das Gesicht, krümmte sich vor (vermeintlichen) Schmerzen. Allein: Es hatte keinen Kontakt in Gesichtsnähe gegeben. Für Mainz lohnte sich diese unfassbar peinliche Schmierenkomödie. Schiri Manuel Gräfe zeigte Caicara die gelbe Karte. Der Brasilianer musste später akut gelb-rot-gefährdet ausgewechselt werden.
S04 schien entschlossen und zu allem bereit aus der Kabine gekommen zu sein. Ausgerechnet Younes Belhanda, in der ersten Halbzeit mit vielen, vielen Ballverlusten und ohne jegliche Impulse auf das Schalker Spiel verwertete einen Meyer-Pass zum umjubelten Ausgleich. So konnte es weitergehen.
Ging es aber nicht. Das Spiel verflachte zusehends. Und Schalke kassierte das entscheidene 1:2 in der 79. Spielminute. Leroy Sané dribbelte sich in der eigenen Hälfte zunächst an zwei Mainzern fest. Der gallige Bussmann konnte den Ball an der Grenze des Erlaubten – und somit höchst foulverdächtig – erobern. In der Folge Schalke wieder zu weit weg von den Gegnern. Mainz konnte sich in aller Seelenruhe durch Schalkes 16er kombinieren. In der Mitte stahl sich Julian Baumgartlinger aus der Deckung von Younes Belhanda und verwertete völlig frei stehend die Flanke von Yunus Malli ins Tor. Bezeichnend: es war das erste Bundesligator des Österreichers nach 112 Spielen…