Schalke 04 gegen Hertha BSC Berlin: Die Erkenntnisse

Schalke 04 hat sein drittes Ligaspiel mit 0:2 bei Hertha BSC Berlin verloren. Zwei individuelle Patzer entscheiden dabei das Spiel.

schalke-hertha-bentaleb-weiser

Zusammenfassung

Beide Mannschaften neutralisierten sich zunächst, pressten jeweils hoch und ließen wenig zu. Königsblau leistete sich viele Fehlpässe und Ballverluste im Spielaufbau. Eric Maxim Choupo-Moting war in der ersten Spielhälfte auffälligster Schalker. Seine Einzelaktionen brachten allerdings nichts Zählbares ein. Als bei den ca. 8.000 mitgereisten Schalke-Fans angesichts stärker werdender Knappen Hoffnung aufkeimte, heute doch noch als Sieger vom Platz zu gehen, leistete sich Benjamin Stambouli einen folgenschweren Fehler: Der Franzose ging in der eigenen Hälfte an der linken Außenlinie zu lässig in einen Zweikampf mit Berlins Pekarik, der den Ball erobern konnte. Pekarik brachte den Ball zu Weiser, der mit einem Schlenzer Ralf Fährmann im Schalker Tor überwand (64.). Nur zehn Spielminuten später war es der zweite Schalker Neuzugang auf der Doppel-Sechs, der sich einen weiteren schweren individuellen Patzer leistet. Der Algerier verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball. Valentin Stocker nutzte die Chance zum 2:0.

Aufstellung und Taktik

Fährmann – Baba, Nastasic, Naldo, Höwedes – Stambouli (81. Di Santo), Bentaleb – Choupo-Moting, Goretzka (60. Meyer), Embolo (46. Konoplyanka)- Huntelaar

Schalke-Coach Markus Weinzierl schickte eine fast identische Startelf wie gegen den OGC Nizza vergangenen Donnerstag auf das Feld. Der Coach nahm lediglich zwei Änderungen vor: Nach überstandener Gehirnerschütterung spielte Huntelaar wieder im Sturm, auf dem rechten Flügel begann Breel Embolo. Weinzierl ließ wieder früh stören, die Vierer-Kette mit Baba, Nastasic, Naldo, Höwedes stand dabei relativ hoch. Doch lange neutralisierten sich beide Teams.

schalke-04-gegen-hertha

Die Tore

0:1, 64. Spielminute: Weiser (Vorlage Pekarik)
0:2, 74. Spielminute: Stocker (Weiser)

Die Statistik

Schalke
          vs.
Hertha
11
Torschüsse
8
6
Ecken 4
17
Fouls
12
50,7
Ballbesitz in %
49,3
2
Abseits
0

Die Aufreger des Spiels

Die beiden unnötigen aber folgenschweren individuellen Patzer von Benjamin Stambouli und Nabil Bentaleb, die zu den beiden Gegentoren führten.

Die Erkenntnise des Spiels

  • Schalke ist scheinbar noch nicht eingespielt, vor allem im Spiel nach vorn. Während die Abwehr bis auf die beiden individuellen Fehler solide stand, brachte Schalke vorne – außer einem erneut zeitweise guten Pressing – nichts Zählbares zustande. Lediglich vier Schüsse auf das Tor sprechen eine deutliche Sprache. Hertha brachte derer ganze zwei zustande – doch die klingelten im Schalker Tor.
  • Die vor der Saison von Schalkes sportlicher Führung erhofften Flanken und finalen Pässe auf Torjäger Klaas-Jan Huntelaar blieben wieder aus. Der Niederländer konnte in 90 Spielminuten lediglich einmal auf das Tor von Keeper Jarstein schießen.
  • Eine Schalker Reaktion auf die beiden Berliner Treffer blieb aus. Unverständlich.
  • Breel Embolo scheint sich noch nicht akklimatisiert zu haben, war auf dem rechten Flügel überfordert und musste nach 45 Minuten Konoplyanka weichen.
  • Die beiden Fehler von Stambouli und Bentaleb waren unnötig. Beide agierten in  beiden Szenen viel zu lässig, geradezu überheblich.

Das sagen die Trainer

Markus Weinzierl:

Wir sind enttäuscht und ärgern uns, denn wir haben ein Spiel verloren, das wir nicht verlieren dürfen. Es war insgesamt ausgeglichen. Wir haben uns zwei Fehler geleistet, aus denen zwei Kontertore resultiert sind. Das darf uns nicht passieren. Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel. Hertha stand gut, hat uns in viele Zweikämpfe verwickelt. Wir haben heute keine Lösungen gefunden. Es ist uns nicht gelungen, als Mannschaft unsere beste Leistung abzurufen. Dass wir eine Englische Woche in den Knochen hatten, möchte ich nicht als Ausrede gelten lassen. Wir müssen gegen Köln besser agieren, mehr Chancen kreieren und dürfen den Gegner nicht zu Kontern einladen.

Pal Dardai:

Es war ein schönes Spiel von uns. Wir haben das, was wir uns vorgenommen hatten, auch umgesetzt und hatten das Spiel unter Kontrolle. Die beiden Tore haben wir gut gemacht. Wir haben in der Vorbereitung hart trainiert und sind ein eingespieltes Team. Und wir sind fit. Das hat man gesehen. Die Mannschaft ist in einer sehr guten konditionellen Verfassung. Ich bin sehr glücklich. Jetzt freuen wir uns auf das anstehende Spiel bei Bayern München und nehmen die Euphorie mit.

[Quelle: schalke04.de]