Hertha BSC-Tainer Pal Dardai hatte im Vorfeld der Partie gegen Schalke markige Worte gewählt. „Wir wollen mindestens einen Punkt, wir spielen aber voll auf Sieg“, sagte der Ungar. Dabei hatte er sicherlich auch ein stückweit auf Vedad Ibisevic gebaut. Doch der Toptorschütze (6 Spiele, 4 Tore) flog bereits früh vom Feld.
Schalke-Coach André Breitenreiter schickte seine Männer einmal mehr im bekannten 4-4-2 (4-2-2-2) aufs Feld. Im Sturm teilten sich Franco Di Santo und Eric Maxim Choupo Moting die Arbeit. Im rechten Mittelfeld begann Leroy Sané, links Max Meyer. Sein Startelf-Comeback gab Benedikt Höwedes neben Joel Matip in der Innenverteidigung. Auf der Doppel-6 starteten erneut Leon Goretzka und Johannes Geis.
Schalke investierte erwartungsgemäß mehr und hatte die ersten Möglichkeiten. In der 8. und 10. Spielminute brachte Eric Maxim Choupo-Moting zwei gute Flanken: zunächst von links auf Leon Goretzka, der nicht genug Kraft hinter seinen Kopfball brachte. Danach flankte der Deutsch-Kameruner von rechts auf Franco Di Santo, dessen Kopfball aber zu unpräzise blieb.
In der 18. Spielminute dann der große Moment von Hertha-Hoffnungsträger Vedad Ibisevic. Durchaus unnötig holte der 31-Jährige Max Meyer von hinten von den Beinen. Schiedsrichter Marco Fritz zog glatt rot – eine Sorge weniger für Königsblau. Mit Salomon Kalou hatte Hertha jetzt nur noch ein As im Ärmel.
Trotzdem schaffte Schalke es zunächst nicht, zwingende Torchancen zu kreiieren. Bis zur 27. Spielminute. Nach einer Geis-Ecke von rechts lief sich Benedikt Höwedes im gegnerischen Fünfmeterraum schön frei und versenkte das Leder wuchtig im Berliner Kasten – 1:0!
Im Anschluss beruhigte sich das Spiel weitgehend. Doch nur auf dem Rasen. Auf den Rängen puschten sich Schalkes Fans jetzt gegenseitig hoch. Schalkes Fans begeisterten mit einem grandiosen Wechselgesang zwischen Nordkurve und Block K zusammen mit der Gegengerade.
Nach der Pause blieb Schalke zunächst spielerisch vieles schuldig, intensivierte aber zunehmend die Bemühungen und kann endlich auch aus dem Spiel heraus zu Chancen. Leon Goretzka hätte zwei mal per Kopf treffen können (48./58.). Danach hatten Johannes Geis mit einem Freistoß aus 18 Metern (61.), Joel Matip (61.) und Benedikt Höwdes (64.) jeweils mit dem Kopf und Eric Maxim Choupo-Moting auch in der 64. Spielminute die Chance zum 2:0.
Auf der anderen Seite hatte Mitchell Weiser in der 67. Spielminute die Riesenchance, das 1:1 zu erzielen, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten. Ein Warnschuss.
Ein Warnschuss, der von Schalkes Verteidigung offenbar nicht gehört wurde. Denn nur sechs Minuten später ließ sich Schalkes Abwehr viel zu leicht ausspielen. Mitchell Weisers Flanke fand Salomon Kalou, der zum 1:1 einnetzte.
Als Schalke vorne nicht mehr viel zustande bekam, hätte Fabian Lustenberger fast das 2:1 geschossen, doch Fährmann parierte. Beim anschließenden Konter verwehrte Schiri Fritz Schalke nach einem Foul von Jens Hegeler einen Vorteil.
Max Meyer hätte in der 84. Spielminute alles klar machen können, als der Ball nach Geplänkel im Berliner Strafraum zu ihm kam. Doch der 20-Jährige schoss lediglich Berlin-Keeper Jarstein an.
Das war´s. Oder sollte doch noch was gehen? Ja! Auf der linken Seite wurde Leroy Sané in der 92. Spielminute geschickt. Der Youngster spritzte durch den Strafraum – und fand tatsächlich Max Meyer, der die Pille zum viel umjubelten 2:1 rein machte. Was für ein Spiel…