Schalke wird Dortmund nie wieder einholen bei der Mitgliederzahl – mit dieser These provozierte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Jetzt kontert S04-Manager Christian Heidel.
„Wir sind jetzt der zweitgrößte Verein Deutschlands, wir haben die Blauen abgehängt“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Jahreshauptversammlung. „Und die werden uns auch nie wieder erreichen.“ Das will Schalkes Sportvorstand Christian Heidel nicht unkommentiert lassen.
„Aki Watzke weiß eben, wie er auf einer BVB-Mitgliederversammlung zu Beifallsstürmen kommt: mit dem Thema Schalke 04. Da freue ich mich doch für Ihn“, sagte Heidel der WAZ. „Der BVB öffnet die Türen für ein Auslandsbüro in Singapur, wir pflegen den direkten Kontakt zu unseren Fans und öffnen weiterhin die Türen zu unserem Trainingsgelände auf Schalke. Jeder geht seinen eigenen Weg und das ist auch gut so.“
Heidels Spitze in Sachen Training hat eine Vorgeschichte: Während der S04 regelmäßig öffentlich trainiert und im Voraus die Termine dazu veröffentlicht, heißt es beim BVB nur: „Wenn eine öffentliche Trainingseinheit stattfindet, wird dies kurzfristig bekanntgegeben“ – was nicht oft der Fall ist.
Watzke kritisierte Schalker Training
Die Kritik, die das auslöste, kommentierte Watzke bereits Mitte Oktober: „Jeder dürfte mir zustimmen, wenn ich sage, dass ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Klubs darin besteht, dass in Dortmund während der vergangenen Jahre jene Ruhe herrschte, die man benötigt. Und das hat vielleicht auch ein ganz kleines Stück weit mit den öffentlichen Trainings zu tun“, sagte der BVB-Boss. Öffentliche Trainings seien heute Show-Veranstaltungen, in denen man nicht ernsthaft arbeiten könne.
Das von Heidel angesprochene BVB-Büro in Singapur ist keine Neuigkeit – das kündigten die Dortmunder schon Mitte 2014 an. Und auch der S04 ist mittlerweile in Asien aktiv: Im Juli war die Mannschaft auf Marketingreise in China unterwegs.