0:3 gegen den FC Bayern München: Defensiv-Taktik wird nicht belohnt

Gegen den FC Bayern München schickte Trainer André Breitenreiter seine Mannen in einem variablen 5-4-1 ins Spiel. Bei eigenem Ballbesitz wurde aus der 5er- eine 3er-Abwehrkette bestehend aus Joel Matip, Roman Neustädter und Sascha Riether. Dennis Aogo und Junior Caicara schalteten sich dann ins Offensivspiel ein. Auf der Doppel-6 begannen Johannes Geis und die Bayern-Leihgabe Pierre-Emile Höjbjerg. Vorne agierten Eric Maxim Choupo-Moting auf links, Leroy Sané auf dem rechten Flügel und im Sturm Klaas-Jan Huntelaar. Max Meyer musste wie bereits gegen Dortmund mit der Reservisten-Rolle vorlieb nehmen.

Roman Neustädter
Agierte schwach gegen Robert Lewandoskwi: Roman Neustädter. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Schalke spielte im Rahmen der eigenen Möglichkeiten eine gute erste Hälfte. Die 5er-Kette mit der 4-er Kette davor ließ den Bayern kaum Räume und deshalb kaum FCB-Chancen zu. Auch weil Breitenreiter gegen die Flügelspieler der Bayern (Bernat, Costa und Coman, Rafinha) doppelt absicherte: Die beißen Außenverteidiger der 5er-Kette, Dennis Aogo und Junior Caicara erhielten Verstärkung von Eric Maxim Choupo-Moting und Leroy Sané, die zum Teil sogar in die 5er-Abwehrkette einrückten, sobald die Außenverteidiger auf ihrer Seite ins 1:1 gegen mussten. In den Zweikämpfen war Schalke 04 erfreulich, geradezu überraschend bissig und entnervte den Tabellenführer.

Erst in der 29. Spielminute ergab sich die erste größere Chance für Bayern und zwar durch eine Flanke von Rafinha auf den Kopf von Robert Lewandoswki. Roman Neustädter, der die Aufgabe hatte, den polnischen Torjäger zu beschatten, war nicht nah genug dran und so konnte Lewandowski auf das Tor köpfen, doch Ralf Fährmann konnte parieren.

S04 hoffte, mit schnellem Umschaltspiel und schnellen Kontern Nadelstiche zu setzen. Das gelang zwei Minuten später, als Pierre-Emile Höjbjerg und Junior Caicara das Spiel schnell machten. Doch Caicaras Pass auf den durchgestarteten Klaas-Jan Huntelaar wurde im letzten Moment im 16er von Bayerns Benatia geklärt.

Weil es für den FCB mit schnellem Kurzpassspiel in Schalkes kompakter Defensive, sowohl im Zentrum, als auch auf den Außen, trotz eines in der zweiten Halbzeit offensiver agierenden Arturo Vidal zunächst nichts Zählbares zu holen gab, versuchte man es jetzt mit hohen Bällen auf Robert Lewandowski. Das hatte immerhin in der ersten Halbzeit für die dickste Chance gesorgt. Und tatsächlich: in der 54. Spielminute klingelte es zum ersten Mal in Schalkes Kasten. Robert Lewandowski verwertete einen Kopfball von Vidal zum 1:0, der millimetergenau zwischen Joel Matip und Roman Neustädter runter kam. Roman Neustädter stieg zwar zum Kopfball hoch, doch kam nicht dran. Fährmann war zum ersten Mal geschlagen.

Elf Minuten später war es erneut Lewandowski, der zum 2:0 einnetzen konnte. Nach einer Rafinha-Flanke stand er 1,90 Meter große Roman Neustädter wieder zu weit weg und ließ den 10 Zentimeter kleineren Polen mit dem Kopf einnetzen.

In den wenigen Situationen, in denen Schalke in eigenem Ballbesitz war, blieb man im Spielaufbau um beim Umschaltspiel zu unpräzise, sodass Königsblau kaum mehr zu Chancen kam. Die zwischendurch eingewechselten Max Meyer, Younes Belhanda (beide 69.) und Alessandro Schöpf (82.) konnten zwar noch für den ein oder anderen Impuls sorgen – vor allem Max Meyer belebte das Schalker Spiel noch einmal – konnten gegen abgeklärte Bayern aber nichts ausrichten.

In der 73. Spielminute dann die endgültige Entscheidung: Franck Ribéry setzte sich zunächst gleich gegen vier Schalker durch (Junior Caicara, Younes Belhanda, Sascha Riether und Roman Neustädter) und irgendwie kam der Ball zu Arturo Vidal, der zum 3:0-Schlusspunkt traf.

Kurz vor Schluss hatten noch Younes Belhanda und Leroy Sané aussichtsreiche Möglichkeiten, konnten den Ball jedoch auch nicht im Kasten von Manuel Neuer unterbringen.