Das Lazarett auf Schalke lichtet sich etwas. Endlich, muss man wohl sagen, denn mit Jefferson Farfan, Julian Draxler, Sead Kolasinac, Leon Goretzka und Ralf Fährmann fielen in den letzten Monaten dringend benötigte Stammspieler aus. Am kommenden Samstag beim Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen (18.30, Veltins Arena) könnten vier von ihnen wieder auf dem Platz stehen!
Sicher ist, dass Leon Goretzka wieder im Kader stehen wird. Der gebürtige Bochumer zeigte bereits gegen Hoffenheim, Hertha BSC Berlin und Real Madrid jeweils für eine gute halbe Stunde eingewechselt, dass er der Mannschaft im Mittelfeld helfen kann.
Sead Kolasinac, bereits seit letzter Woche voll im Mannschaftstraining, absolvierte in der Schalker U23 am Wochenende sein erstes Spiel unter Wettbewerbsbedingungen. „Mein Comeback in der Regionalliga-Elf am Wochenende lief besser als erwartet. Es gab bei mir noch eine gewisse Unsicherheit, weil Training und ein Spiel nicht miteinander zu vergleichen sind“, sagte der linke Verteidiger. Nach seinem 75-Minuten Einsatz darf davon ausgegangen werden, dass „Seo“ am Samstag zumindest fit für eine halbe Stunde sein wird.
Auch bei Jefferson Farfan sieht es wieder gut aus. Der Peruaner scheint seinen Knorpelschaden im Knie weitgehend in den Griff bekommen zu haben und trainiert wieder mit der Mannschaft. Auf dem Trainingsplatz hatte „Jeff“ wieder sichtlich Spaß am Spiel und ging auch Zweikämpfen nicht aus dem Weg. „Ich fühle mich gut und will der Mannschaft schon bald helfen“, erklärte er. Einen genauen Zeitpunkt für eine Rückkehr in den Kader gibt es offiziell aber noch nicht. „Wir dürfen nichts überstürzen“, äußerte sich Roberto di Matteo. Gleichzeitig erklärt der Chef-Trainer: „Es wird aber von Tag zu Tag besser.“ Gegen Leverkussen dürfte zumindest ein – dann vermutlich viel umjubelter – Kurzeinsatz drin sein.
Im Tor könnte es einen Wechsel geben: Ralf Fährmann arbeitet hart an seinem Comeback und könnte am Samstag Timon Wellenreuther, der zuletzt überfordert wirkte, ersetzen.
Und auch Julian Draxler arbeitet an seiner Rückkehr. Bislang reichte es allerdings nur für vereinzelte Übungen im Mannschaftstraining. Wahrscheinlich wird „Jule“ erst nach der Länderspielpause am 5.4. beim Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg im Kader stehen.
Die Rückkehr der genannten Spieler wirft aber auch Fragen nach dem Spielsystem auf: Roberto di Matteo erklärte im Dezember, dass er ein 4-2-3-1 oder ein 4-3-3 bevorzuge. Gut möglich, dass RDM im insgesamt erfolgreichen 3-5-2 weiter spielen wird. Zumindest bis Saisonende. Denkbar ist aber auch, dass der Italiener zum 4-3-3 übergehen wird und Jefferson Farfan und Julian Draxler auf die Außenpositionen stellt. Auf der linken Verteidigerposition könnte dann Sead Kolasinac den offensiveren Christian Fuchs ersetzen.
Klar ist aber auch, dass die Mannschaft sich nicht mehr „selbst aufstellen“ wird. Somit entstünde wieder mehr Konkurrenzdruck innerhalb der Mannschaft, in einem möglichen 4-3-3 vor allem in der Innenverteidigung und im Sturm. Auch nicht das Verkehrteste…