Nun bekommen die Schalke-Spieler auch den geballten Unmut der Fans zu spüren. Denn im kommenden Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten SC Paderborn könnte es in der Veltins Arena ungewöhnlich leise werden.
Schalkes Nordkurve kann man nicht vorwerfen, dass sie eine zutiefst enttäuschende Mannschaft nicht bedingungslos unterstützt hätte. Natürlich gab es zwischendurch zum Teil auch Unmutsbekundungen. Dennoch: als sich erste Teile der königsblauen Fans schon für einen Stimmungsboykott aussprachen, wurde die Mannschaft wie eh und je supportet. Doch spätestens nach dem 0:2-Desaster beim 1. FC Köln und den anschließenden Suspendierungen von Kevin-Prince Boateng, Sidney Sam und Marco Höger war auch bei den Ultras endgültig das Maß voll.
Wie die Ultras Gelsenkirchen heute auf ihrer Website bekannt geben, wird es beim nächsten Heimspiel gegen den SC Paderborn am kommenden Samstag einen Stimmungsboykott (mindestens) in den ersten 45 Minuten geben. Die Spieler seien gefragt, „etwas Stolz und Einsatz für unsere Farben zu zeigen und somit für den Support in den zweiten 45 Minuten in Vorleistung zu treten, welcher also vom Auftreten der Mannschaft abhängig ist.“ Dem Boykott haben sich bis dato bereits über 50 Fanclubs angeschlossen.
UGE kritisiert in ihrem Text insbesondere die Schalker Führung. So gebe es seit Jahren „Instanzen im Verein, welche jegliches Handeln der entsprechenden Personen absegnen oder Aufgaben, die nicht dem eigenen Handlungsspielraum entsprechen, direkt selber übernehmen.“ Und weiter: „Der Sündenbock ist bekanntermaßen bei Misserfolg jedoch immer sehr schnell gefunden!“
An dieser Stelle gelte es für die Schalker Fanszene in den kommenden Wochen und Monaten geschlossen „diesen über Jahre bestehenden Kreislauf zu durchbrechen und die Personen zur Verantwortung zu ziehen, welche uns über einen sehr langen Zeitraum in diese bestehende Situation mit ihren Strukturen gebracht haben.“
Hier die gesamte Meldung im Wortlaut:
Glückauf Schalker,
nach der erneuten Arbeitsverweigerung unserer sogenannten Mannschaft am vergangenen Sonntag in Köln ist das Maß nach vielen desolaten Wochen und Monaten nun endgültig voll.
Bis zuletzt haben wir Spieltag für Spieltag versucht, unserem Verein und der Mannschaft die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen, um die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb irgendwie gemeinsam zu schaffen.
Die aktuelle Entwicklung unseres Vereins in sportlicher wie aber auch in vereinspolitischer Hinsicht macht uns allerdings einfach sprachlos!
Woche für Woche sind wir nach diversen Gesprächen mit Vereins- oder Mannschaftsvertretern optisch sowie akustisch in Vorleistung getreten, um immer wieder mit nichtssagenden und belanglosen Statements eingedeckt zu werden, die so vorhersehbar und an der Realität vorbei sind, wie sie nur sein können.
Die gesamte Präsentation und Außendarstellung unseres Vereins, sowie das seit Wochen leidenschafts- und emotionslose sportliche Auftreten unserer Mannschaft sind so nicht mehr hinnehmbar.
Eine Entwicklung, welche sich nicht erst in dieser Spielzeit abzeichnet, sondern die Strukturen und Gegebenheiten unseres Vereins seit Jahren bestimmt.
Jahr für Jahr werden nach dem selben Schema Probleme angegangen und nach außen hin als die beste Lösung für unseren Verein verkauft.
Dabei scheinen allerdings die wenigsten zu erkennen, dass der sogenannte Fisch bekanntlich am Kopf zu stinken beginnt!
Manager und Trainer sind sicherlich für die aktuelle Situation mitverantwortlich, allerdings gibt es seit Jahren Instanzen im Verein, welche jegliches Handeln der entsprechenden Personen absegnen oder Aufgaben, die nicht dem eigenen Handlungsspielraum entsprechen, direkt selber übernehmen.
Ein ruhiges und entwicklungsorientiertes Arbeiten ist unter diesen Strukturen in den vergangenen Jahren auf Schalke nicht möglich gewesen. So wurde stets nach dem Motto “1.000 Trainer schon verschlissen…“ gehandelt, ohne durch klare Strukturen ein langfristiges Konzept auf den Weg zu bringen.
Anstatt auf gewissen Positionen auf eine konstante Entwicklung zu setzen und die eingesetzten Personen ruhig arbeiten zu lassen, mischen sich immer wieder bestimmte Personen in Bereiche ein, welche überhaupt nicht zu ihren Aufgabenbereichen gehören und von welchen sie objektiv betrachtet auch nicht die leiseste Ahnung haben.
Der Sündenbock ist bekanntermaßen bei Misserfolg jedoch immer sehr schnell gefunden!
An dieser Stelle gilt es für uns als Fanszene geschlossen in den kommenden Wochen und Monaten anzusetzen, um diesen über Jahre bestehenden Kreislauf zu durchbrechen und die Personen zur Verantwortung zu ziehen, welche uns über einen sehr langen Zeitraum in diese bestehende Situation mit ihren Strukturen gebracht haben.
Um am kommenden Samstag bei unserem letzten Heimspiel der Saison gegen Paderborn ein klares Zeichen nach außen zu setzen, werden wir die ersten 45 Minuten schweigend in der Kurve verbringen. Ganz nach dem Motto, welches uns in den vergangenen Wochen selber immer wieder vor Augen geführt wurde.
„Wohlfühloase Schalke – Heute haben wir nur die Hälfte Bock!“
Sportlich sind nun also unsere Spieler gefragt, etwas Stolz und Einsatz für unsere Farben zu zeigen und somit für den Support in den zweiten 45 Minuten in Vorleistung zu treten, welcher also vom Auftreten der Mannschaft abhängig ist.
Wir bitten – um unserem Anliegen, vor allem aber um unserer Sorge rund um unseren FC Gelsenkirchen Schalke 04 e.V. Nachdruck zu verleihen – alle Schalke-Fans hiermit offiziell darum, sich am Samstag an dieser Aktion zu beteiligen.
Wenn auch ihr unserer Meinung seid und unsere Sorgen teilt, dann unterstützt uns und lasst während dieser Zeit bitte auch eure Fahnen und Doppelhalter eingepackt. Unterstrichen wird diese Aktion durch mehrere Spruchbänder und Transparente, welche in der Kurve zu den entsprechenden Themen gezeigt werden.
Wohlfühloase Schalke?! Nicht mit uns!
Ultras Gelsenkirchen [Quelle: Ultras Gelsenkirchen]