Khedira-Transfer: Bekommt Horst Heldt kalte Füße?

Mitte März war der Transfer von Sami Khedira zum FC Schalke 04 schon perfekt – zumindest laut der spanischen Presse. Wenig später meldete sich der Weltmeister zu Wort und betonte, dass er sich noch nicht entschieden hätte, wo er zukünftig spielen wolle. Nach der Pleite gegen Bayern Leverkusen und sechs Punkten Rückstand auf den Champions League-Qualifikationsplatz 4 war plötzlich gar nichts mehr sicher: gibt sich ein Spieler wie Sami Khedira wirklich mit der Euro League zufrieden? Und noch wichtiger: kann sich S04 einen Top-Verdiener leisten, ohne mit den CL-Erlösen arbeiten zu können?

Sami Khedira zu Schalke 04?
Sami Khedira. Bild: Gerd Krause Sportfotos.de

Jetzt hat sich Horst Heldt zu dem Thema geäußert. Gegenüber „Sport Bild“ sagte Schalkes Sportvorstand, dass einzelne Personalentscheidungen nicht von einer Champios League-Qualifikation abhängen würden. „Einzelne Personalentscheidungen“ vermutlich nicht, ein millionenschwerer Transfer wie der von Sami Khedira dürfte aber mit Sicherheit genauer überprüft werden. Denn der im Sommer ablösefreie Real Madrid-Star würde Schalke teuer zu stehen kommen. Im Gespräch sind 40 Millionen Euro Gehalt für einen Vierjahresvertrag und das obligatorische Handgeld.
Der „Sport Bild“ verriet Horst Heldt dann auch: „Wir prüfen nach wie vor, ob ein Transfer dieser Größenordnung realisierbar ist“. Das hört sich dann schon realistischer an, als die Springer-Headline „Schalkes Heldt in SPORT BILD PLUS: Khedira-Transfer auch ohne Champions League möglich“.
Auf Schalke täte man tatäschlich gut daran, diesen Transfer genauestens zu überprüfen. Sicherlich elektrisiert ein gestandener Nationalspieler, ein Mann der internationalen Spitzenklasse, ein Weltmeister. Und dann noch einer für die 6er-Position, auf der Schalke hauptsächlich mit Roman Neustädter eher schwach besetzt ist.
Denn genauso spektakulär wie Khediras Erfolge auf dem internationalen Fußball-Parkett liest sich seine Verletzungshistorie. Allein elf Verletzungen in den letzten fünf Jahren stehen laut transfermarkt.de in Khediras Vita, darunter natürlich sein Kreuzbandriss ein halbes Jahr vor der WM 2014 und zahlreiche Muskelverletzungen. Alleine in dieser Saison verpasste der defensive Mittelfeldspieler 19 Spiele. Zugute halten muss man Khedira, dass er nach jeder Verletzung schnell wieder zurückkam. Ob das für Schalke reicht?