Schalke-Boss Clemens Tönnies war zu Gast im „Audi Star Talk“ von Sky. Ein super Zeitpunkt, konnte der Aufsichtsratsvorsitzende doch seine Sicht der Dinge zur Suspendierung von Kevin-Prince Boateng, Sidney Sam und Marco Höger schildern.
Der Fleisch-Produzent aus Rheda-Wiedenbrück fügte sich in gewohnter Tönnies-Manier in die Sendung ein. So sprach Tönnies von einer SMS, die er Horst Heldt am Vorabend der Suspendierung geschickt habe, in der er dem Sportvorstand mitteilte, was er an Heldts Stelle machen würde. Tönnies relativierte seine Aussage umgehend und betonte, es sei Horst Heldts Entscheidung gewesen, die drei Spieler zu suspendieren.
Wenige Stunden später wurden Boateng und Sam gefeuert, Marco Höger vorübergehend suspendiert. Beobachter konnten den Eindruck gewinnen, als habe der mächtigste Mann auf Schalke die Entscheidung getroffen und nicht Horst Heldt.
„Hinter der Entscheidung von Horst Heldt stehe ich zu 100%“ meinte Tönnies wohl wörtlicher als gedacht.
Gegen Kevin-Prince Boateng wollte Tönnies nicht nachtreten und gab sich weitgehend fair. „Prince ist ein prima Kerl. Wir haben ein sehr gutes erstes Jahr gehabt und in ihm einen Leuchtturm gesehen. Irgendwann hat er der Mannschaft nicht mehr geholfen und sie eher runtergezogen“. Danach habe es einen Knacks in der Beziehung zu S04 gegeben. „Nicht Schalke hat sich verändert, sondern er hat sich verändert und passte dann aus seiner Sicht nicht mehr zu Schalke“.
Sidney Sam hingegen habe das große Problem gehabt, dass er verletzt war und nicht fit wurde. Innerhalb des Mannschaftsgefüges habe er keine gute Stimmung verbreitet.
Horst Heldt wollte der Schalke-Boss nicht über Gebühr den Rücken stärken. Nach der Saison wolle man sich zusammensetzen und die Saison analysieren.
Abschließend äußerte sich Tönnies zu einer möglichen Kapitalgesellschaft. Überraschend zurückhaltend sagte Tönnies, man müsse diskutieren, ob der „Eigentragene Verein“ in Zukunft die richtige Rechtsform für den FC Schalke 04 sei.