Nach zahlreichen Verletzten und einem ernüchternenden 0:2 im Testspiel gegen Ajax Amsterdam wollte Schalke einen „positiven Trainingslager-Abschluss“. Das sollte – so der Plan – gegen den sudanesischen Spitzenclub Al Merrikh klappen. Das haute aber nur bedingt hin, denn nach 90 Minuten trennten sich beide Mannschaften mit einem 2:2.
Roberto di Matteo schickte in Halbzeit eins eine Mannschaft aufs Feld, die genauso auch beim Rückrundenauftakt am 31.01.2015 gegen Hannover 96 auflaufen könnte. Am Spielsystem dürfte sich in der Rückrunde kaum etwas ändern. Auch gehen Al Merrikh vertraute der italienische Cheftrainer auf das erfolgreiche 3-5-2.
2:2: So verlief der letzte Trainingslager-Test des #S04. http://t.co/WUyt0H42Nu pic.twitter.com/wcqhVbpJiu
— FC Schalke 04 (@s04) January 15, 2015
Winter-Neuzugang Matija Nastasic startete in der Innenverteidigung auf der linken Seite, Benedikt Höwedes rückte nach rechts und Jan Kirchhoff sollte in zentraler Position für die Spieleröffnung sorgen. Nastasic zeigte eine solide Vorstellung und dürfte wohl die erhoffte Verstärkung für Schalkes Defensive werden.
Das Mittelfeld bildeten Christian Fuchs, Roman Neustädter, Marco Höger, Max Meyer und Tranquillo Barnetta. Im Sturm begannen Klaas-Jan Huntelaar und Kevin-Prince Boateng, der sich immer wieder in eine Halbstürmer-Position fallen ließ.
Schalke begann gut und kombinierte sich immer wieder zu Möglichkeiten. Im Vergleich zum Spiel gegen Ajax Amsterdam sah das alles sehr gefällig aus – was sicherlich auch am Qualitätsunterscheid der beiden Mannschaften lag. Kevin-Prince Boateng belebte das Spiel nach vorne merklich, und war maßgeblich an den ersten drei Torchancen beteiligt. Der Deutsch-Ghanaer setzte Max Meyer und danach zweimal Klaas-Jan Huntelaar mit tollen Pässen in Szene. Allein der Ball wollten nicht in die Maschen.
In der 30. Spielminute musste ein bis dahin ganz, ganz starker Boateng raus. Humpelnd ließ er sich gegen Leroy Sané austauschen. Offenbar handelte es sich bei der Auswechslung nur um eine Sicherheitsmaßnahme.
Trotz einer gewissen Überlegenheit fing sich S04 fast das 0:1. Ein katastrophaler Fehlpass von Jan Kirchhoff, der so niemals passieren darf, führte zum schnellen Konter, den die Sudanesen beinahe erfolgreich abschlossen – der Torschuss landete aber neben dem Tor.
Zur zweiten Halbzeit brachte Di Matteo Felipe Santana für Jan Kirchhoff, Kaan Ayhan für Matija Nastasic, Sidney Sam für Max Meyer.
Auch im zweiten Durchgang war Schalke überlegen, nutzte seine zahlreichen Chancen aber zunächst nicht. Und es kam noch schlimmer: ein langer Ball von Al Merrikh auf die rechte Schalker Abwerhseite, ein im Zweikampf übertölpelter Kaan Ayhan und ein missglückter Rettungsversuch von Fabian Giefer an der Torauslinie führten zu einem berechtigten Foulelfmeter. 0:1.
Bis dahin hatte das Spiel ein bißchen was von dem, das S04 zu Beginn der Hinrunde gezeigt hatte: vorne wurden die Dinger nicht reingemacht und in der Defensive wurden (individuelle) Fehler gemacht, die postwendend bestraft wurden.
Versöhnlicher wurde es dann in der 60. Minute: nach Vorlage von Tranquillo Barnetta traf der Hunter völlig frei zum Ausgleich. Danach vergaben die Königsblauen erneut diverse 100%-ige Torchancen.
Leroy Sané traf in der 72. Minute aus abseitsverdächtiger Position zum 2:1. Bezeichnend, dass in der 88. Spielminute Felipe Santana ein weiterer individueller Fehler passierte, der zum unnötigen 2:2 führte.
Unter anderem mit Kevin-Prince Boateng, Leroy Sané, Matija Nastasic und Marcel Sobottka zeigten drängten sich einige Spieler auf. Erneut individuelle Fehler von den unter Bewährung spielenden Kirchhoff, Santana und Ayhan dürften ihnen nicht unbedingt zu einem besseren Stand unter Roberto di Matteo verholfen haben.
Aufstellung und Auswechslungen:
Schalke: Giefer – Höwedes (60. Friedrich), Kirchhoff (46. Santana), Nastasic (46. Ayhan) – Barnetta, Höger (60. Kehrer), Neustädter (60. Sobottka), Meyer (46. Sam), Fuchs (81. Mickels) – Boateng (30. Sane), Huntelaar (60. Platte)