1:2 gegen Rapid Wien: Schalke vergeigt Generalprobe

Vor rund 10.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion musste sich der FC Schalke 04 mit 1:2 den Gastgebern geschlagen geben. Somit ging die Generalprobe gegen Rapid Wien in die Hose. Dennoch gab es Erfreuliches aus Österreich zu vermelden. So spielte Atsuto Uchida nach seiner Reha in der Winterpause 90 Minuten durch. Und Joel Matip konnte erstmals seit Monaten wieder spielen.

Christian Fuchs FC Schalke 04
Christian Fuchs. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Rapid Wien begann mit intensivem und hohem Pressing. Schalkes Defensive hingegen agierte oftmals viel zu zögerlich und ließ den Gegner immer wieder größzügig gewähren. Jan Kirchhoff und Benedikt Höwedes schienen zudem hinten nicht immer sicher. Ähnliches galt für Fabian Giefer, der in Minute 19 eine Flanke nur nach vorne direkt vor die Füße des Gegners abprallen ließ. Nach ähnlichen Situationen in den Testspielen gegen Ajax Amsterdam und Al Merrikh dürften Roberto di Matteo und sein Torwarttrainer Massimo Battara mit entsprechendem Training reagieren. In der 76. Spielminute wurde der Ex-Düsseldorfer gegen Schalkes Youngster Timon Wellenreuther ausgewechselt.
Auch offensiv spielte Schalke zurückhaltend. Klaas-Jan Huntelaar und sein neuer Sturpartner Kevin-Prince Boateng blieben weitgehend blass und wurden in der 46. (Leroy Sané für den „Hunter“ und der 59. Spielminute (Sidney Sam für den „Prince“) ausgewechselt. Viele Situationen liefen in der ersten Halbzeit über Christian Fuchs auf der linken Außenbahn. Und so war es auch der „Fuchser“, der das 1:0 besorgte: nach einem missglückten Schussversuch von Max Meyer, zog der Österreicher knockentrocken von halblinks im 16er ab und traf ins lange Eck – die glückliche Führung.
Joel Matip. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Joel Matip. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Beim 1:1-Ausgleich schien Schalkes oftmals unorganisiert agierende Abwehr zu schlafen: ein langer Ball auf den in der Mitte durchstartenden Schoresberger genügte in der 48. Spielminute, um die gesamte Schalker Abwehr auszuhebeln. Im 1-gegen-1 hatte Fabian Giefer keine Chance. Bezeichnend, dass Rapid wenige Minuten später mit einem sehr ähnlichen Spielzug erneut die Defensive der Königsblauen übertölpelte! Diesmal allerdings ohne Gegentor.
14 Minuten vor Spielende kam dann tatsächlich Joel Matip ins Spiel. Der lange verletzte Innenverteidiger stand acht Minuten später im Mittelpunkt, als das 1:2 fiel: Santana und Neustädter gingen an der Strafraumgrenze nicht konsequent genug zum Gegner, der mit einem einfachen Steilpass Deni Alar schickte und der kein Problem hatte, Timon Wellenreuther zu überwinden. Unglücklich: während Joel Matip einen Schritt heraus machte und auf Abseits spielte, stand Neuzugang Matija Nastasic in der Mitte einen Schritt zu tief und hob dieses auf.
Die Winterbilanz liest sich erschreckend: drei Testspiele, kein Sieg. Und auch spielerisch musste man in den letzten Wochen nicht zwingend den Eindruck haben, dass die Mannschaft die von Roberto di Matteo gesteckten ambitionierten Ziele der Wintervorbereitung wirklich erreicht hat. Bereits kommenden Samstag kann das Team beim Rückrundenauftakt zuhause gegen Hannover 96 jedoch zeigen, was sie zu leisten im Stande ist…