Nur 2:2 gegen den 1. FC Köln – Tedesco: „Sieg wäre nicht verdient gewesen“

Gegen schwache Kölner kommt der FC Schalke 04 zuhause nicht über ein 2:2 hinaus. Für Domenico Tedesco wäre ein Schalker Sieg auch unverdient gewesen.

Amine Harit Köln

Diese Einschätzung des Schalker Cheftrainers mag überraschen: 23:7 Torschüsse, 64 Prozent Ballbesitz und 7:4 Ecken sprechen eigentlich eine deutliche Sprache: Schalke war in allen Belangen besser.

Schalke begann zwar wie die Feuerwehr und erspielte sich gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten fünf Torschüsse in den ersten 12 Spielminuten. Naldo verpasste in der zweiten Minute knapp, Konoplyanka scheiterte nur zwei Minuten später gegen Köln-Keeper Horn und Guido Burgstaller traf in der siebten Spielminute nach toller Vorarbeit von Amine Harit nur die Latte. In der 11. Minute hatte hingegen Königsblau Glück, dass Osako im eins-gegen-eins gegen Ralf Fährmann den Kürzeren zog.

Trotz des Schalker Sturmlaufs zeigte sich Domenico Tedesco nach dem Spiel nicht zufrieden. „Wir haben im ersten Durchgang viele Spielminuten verschlafen und verschleppt. Unsere Spieleröffnung war nicht gut. Köln hat uns nach unserem guten Start in Manndeckung genommen. Da ist es uns nicht gelungen, Räume zu schaffen. Zudem haben wir den Gegner zu der einen oder anderen Kontersituation eingeladen.“

In der 36. Spielminute dann das (sehenswerte) 1:0 für Schalke: Meyer chippte den Ball in den Strafraum, dort verlängerte Konoplyanka auf Caligiuri, der den Ball aus der Drehung heraus auf Burgstaller passte. Der Österreicher musste nur noch einschieben.

Doch die Freude währte nur kurz. Fünf Minuten nach der Pause trafen die Kölner nach einem Freistoß und Chaos im Strafraum zum 1:1.

Kurz darauf hätte Schalke einen Elfmeter bekommen müssen, als Jannis Horn Guido Burgstaller im Strafraum hielt. Doch der schwache Schiedsrichter Stieler hatte das Foul – fünf Meter daneben stehend – nicht gesehen.

In der 72. Spielminute dann das zweite Schalker Tor des Abends – erneut sehenswert aus dem Spiel heraus erzielt. Amine Harit traf nach Burgstaller-Vorarbeit zum 2:1. Das musste es doch jetzt gewesen sein!

Nein, leider nicht. Denn der Video-Assistent in Köln (asusgerechnet!) entschied nach einem Schuss von Kölns Guirassy, den Benjamin Stambouli aus nächster Nähe an die Hand bekam, auf Elfmeter. In der 78. Spielminute traf Guirassy vom Punkt. 2:2.

Tedesco nach dem Spiel: „Der Elfmeter ist ein Witz, aber es war klar, dass sich das Pech der Kölner irgendwann rächt. Ich hatte nur gehofft, dass es uns nicht trifft. Wir akzeptieren das, daran lag es heute nicht.“

Vielmehr daran: „Bitter war, dass wir zweimal in Führung lagen, dann aber jeweils den Ausgleich kassiert haben“, so Tedesco. „Meiner Meinung nach hätten wir es aber auch nicht verdient gehabt, dieses Spiel zu gewinnen. Mit etwas Glück wären die drei Punkte drin gewesen, aber heute hat es nicht sein sollen.“