Wer noch ein Fünkchen Hoffnung hatte, dass Schalke anders in die Saison starten würde, als die Saison beendet wurde, wurde eines Besseren belehrt. So wie sich die Knappen letzte Woche gegen die Bayern präsentierten, steht weiterhin Schlimmes zu befürchten.
Cheftrainer David Wagner übt sich – wie nahezu die komplette Rückrunde – in Durchhalteparolen. Nach dem 0:8 gegen die Bayern klang das so: „Wir müssen uns jetzt schütteln, diese herbe Niederlage hinnehmen und gegen Bremen die Reaktion zeigen, die wir selber von uns erwarten“. Damit bewies David Wagner zumindest etwas Kreativität in seiner Wortwahl.
Gegen die Bayern haben wohl selbst die kühnsten Optimisten unter den Schalke-Fans nicht mit einem Sieg gerechnet. Aber vor allem die Körpersprache machte viele Beobachter sprachlos und Schalke – mal wieder muss man sagen – zum Gespött der ganzen Bundesliga.
Immerhin David Wagner hat weiter „Hoffnung, weil ich Vertrauen in die Qualität dieser Mannschaft habe“. Was soll er auch anderes sagen? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Beim Cheftrainer des FC Schalke geht´s, wenn man den Unkenrufen in den Medien und im Schalker Umfeld glauben darf, beim zweiten Saisonspiel gegen Werder Bremen am Samstag um 18.30 Uhr um den Job. Schalke muss gegen Bremen unbedingt gewinnen, sonst könnte es das mit David Wagner auf der Trainerbank gewesen sein. Und auch der königsblaue Anhang dürfte bei einer weiteren sieglosen Partie vollends die Geduld verlieren.
Bei einer Niederlage wäre Schalke saisonübergreifend seit 17 Bundesligapartien ohne Sieg. Was für eine Serie, was für eine Serie für einen Trainer, der mit so vielen Vorschusslorbeeren nach Gelsenkirchen kam.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bremen unterstrich David Wagner seinen Optimismus. „Ich nehme meine Zuversicht aus dem Vertrauen, das ich in die Mannschaft habe, aus unserer Trainingswoche und daraus, dass wir genau wissen, was in dieser Partie auf dem Spiel steht“.
„Ich habe zu 100 Prozent die Überzeugung, beginnend mit dem morgigen Spiel die Situation zu drehen“, so der 48-Jährige. Unterstützung erhält die Mannschaft dabei von zwei Defensivspezialisten: Die zuletzt fehlenden Matija Nastasic und Salif Sané stellen Alternativen in der Innenverteidigung dar. Omar Mascarell, der letzte Woche bei der U23 Spielpraxis sammelte, könnte in der Startelf stehen. Suat Serdar hingegen muss verletzungsbedingt passen.
Zudem wird Schalke ein weiterer Spieler fehlen. Wie der Verein am Freitag mitteilte, „wurde ein Kadermitglied der Lizenzspielerabteilung am Donnerstag (24.9.) positiv auf Covid-19 getestet. Der betroffene Spieler befindet sich seit dem Bekanntwerden des Testergebnisses in häuslicher Quarantäne und fällt damit ebenfalls vorerst aus.“ Nach Informationen der Bild-Zeitung soll es sich dabei um Amine Harit handeln. Damit fällt also ein Leistungsträger Abteilung Attacke aus.
David Wagner bleibt trotzdem dabei: „Wir besitzen alles, um dieses Spiel siegreich zu gestalten. Jetzt liegt es an uns, das umzusetzen!“ So sieht es aus.