Mit Kampf und Wille: Schalke holt in Unterzahl Arbeitssieg gegen Frankfurt

Jubel und Erleichterung auf Schalke: Trotz einer roten Karte Alexander Nübels in der 66. Minute gewinnen die Knappen in der heimischen Veltins-Arena mit 1:0 (0:0). Den Treffer des Tages erzielte Benito Raman kurz nach der Pause. In Unterzahl verteidigten die Königsblauen leidenschaftlich. Dank des Sieges zieht Schalke in der Tabelle wieder an den Bayern vorbei.

In der Startaufstellung gab es gegenüber der 1:2-Niederlage in Leverkusen nur eine Änderung. Der sich in einem Formtief befindende Guido Burgstaller saß vorerst nur auf der Bank. Der Österreicher wurde durch Rabbi Matondo ersetzt. Der walisische Youngster sollte für Tempo auf dem linken Flügel sorgen. Kutucu fiel kurzfristig wegen einer Fußprellung aus und war nicht im Kader.

Ausgeglichene Anfangsphase

Während Schalke in den vergangenen Spielen die erste Halbzeit oftmals verschlafen hat, wirkte das Team von Trainer David Wagner anfangs bemüht. Die Königsblauen hatten über weite Strecken mehr als 60 Prozent Ballbesitz und spielten wiederholt lange Bälle auf die vorgerückten Außenverteidiger. Durch die 4-2-3-1-Formation mit Mascarell und Serdar auf der Doppelsechs gewannen die Knappen an Stabilität in der Defensive. Die Eintracht hat vor der Partie bereits 29 Pflichtspiele absolviert, was man den Hessen auch anmerkte. Torraumszenen waren in den ersten 25 Minuten Mangelware. Die erste nennenswerte Chance gab es durch einen Schlenzer Serdars aus rund 18 Metern, den Eintracht-Schlussmann Rönnow noch am Tor vorbeilenken konnte (29.). In der 41. Minute startete Ozan Kabak einen Sololauf an der Mittellinie. Der Schuss des Innenverteidigers aus halbrechter Position ging nur knapp am Frankfurter Kasten vorbei. Nur kurze Zeit später scheiterte Raman im direkten Duell gegen den Eintracht-Keeper (43.). Sekunden vor dem Pausenpfiff wurde Alexander Nübel geprüft. Mijat Gacinovics Versuch per Kopf bereitete dem Kapitän der Königsblauen aber keine Probleme.

McKennie-Verletzung führt zu Bundesliga-Debüt

Weston McKennie landete nach einem Kopfballduell mit Bas Dost unglücklich und musste mit einer Trage vom Platz. Der US-Amerikaner erlitt eine Schulterverletzung und wird wohlmöglich monatelang ausfallen. Die Hinrunde ist für den Allrounder damit vorzeitig beendet. Für ihn kam Juan Miranda, Leihgabe des FC Barcelona ins Spiel. Der Spanier feierte damit sein Bundesliga-Debüt und spielte auf der Linksverteidigerposition. Oczipka rückte in die Innenverteidigung. 

Führungstreffer gefolgt von roter Karte

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte den Hessen. Filip Kostic zog aus 22 Metern ab, platzierte seinen Flatterball aber knapp neben dem rechten Pfosten (47.). Auf der anderen Seite riss Rönnow bei einem Distanzschuss Caligiuris noch rechtzeitig die Fäuste hoch. Nach 53 Minuten war der Bann endlich gebrochen. Nach einem Ballgewinn Mascarells im Mittelkreis schickte dieser Amine Harit und es entstand eine Überzahlsituation. Harit legte den Ball rüber auf Benito Raman, welcher die Kugel platziert mit einem flachen Linksschuss im Tor unterbrachte. Der pfeilschnelle Belgier trifft damit im vierten Spiel hintereinander. Nach dem Führungstreffer investierten die Gäste mehr ins Spiel. Nach einem langen Ball missglückte eine Rettungsaktion Nübels außerhalb des Strafraums. Der Schalker-Torwart traf Gacinovic mit ausgestrecktem Bein und offener Sohle. Das Resultat war eine rote Karte für den Kapitän. Ersatzkeeper Schubert wurde für Harit eingewechselt. Somit war Königsblau ab der 66. Minute in Unterzahl. Bei seiner Premiere gelang es Schubert, bis in die siebte Minute der langen Nachspielzeit die Null zu halten. Seine beste Aktion hatte der Ex-Dresdner in der 86. Minute, als er einen Durm-Schuss aus kurzer Distanz abwehrte. Frankfurt schaffte es in Überzahl nicht sich hochkarätige Torchancen herauszuspielen. Das Schalker Abwehrbollwerk bestehend aus zwei Viererketten hielt dem Druck stand und verteidigte die Führung mit unbändiger Willenskraft.

Englische Woche in der Vorweihnachtszeit

Am Ende waren die drei Punkte ein hartes Stück Arbeit, doch den Knappen bleibt nicht viel Zeit zum Feiern oder Durchschnaufen. Bereits am Mittwoch (18.12.) um 20:30 Uhr beim VfL Wolfsburg die nächste Partie ansteht. Unterdessen gibt es positive Nachrichten aus dem Schalker Lazarett. Benjamin Stambouli befände sich wieder im Lauftraining, zudem hofft man, dass Matija Nastasic ab Dienstag wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann. In der Innenverteidigung wird es nach dem Ausfall McKennies langsam eng. Die Englische Woche endet schließlich am kommenden Samstag (21.12) mit einem Heimspiel gegen Freiburg.