Schalke verliert in Frankfurt – Tedesco: „60 Minuten Spiel auf Augenhöhe“

Nach fünf Spielen ohne Niederlage kassiert Schalke in Frankfurt eine empfindliche Niederlage – und drei Gegentreffer.

Guido-Burgstaller-Frankfurt

Schalkes Cheftrainer Domenico Tedsco stellte nach dem 2:0 gegen Galatasaray Istanbul unter der Woche auf drei Positionen um. Ralf Fährmann kehrte nach überstandener Muskelverletzung im Adduktorenbereich für Alex Nübel in die Startelf zurück. Nabil Bentaleb und Suat Serdar ersetzten Sebastian Rudy auf der 6 und Amine Harit auf der 8.

In Frankfurt entwickelte sich von der ersten Sekunde an eine körperbetonte und schnelle Partie, in der Frankfurt zunächst deutlich mehr vom Spiel hatte. In der 3. Spielminute hatte Schalke Glück, dass es keinen Elfer gegen die Knappen gab: Caligiuri war in Frankfurts Haller gerutscht, hatte zuvor aber den Ball gespielt. Insofern in Ordnung, hier keinen Strafstoß zu geben. Zwei Minuten später hätte Schalke aber einen Elfer bekommen müssen, als Guido Burgstaller im 16er von N’Dicka klar gehalten worden war.

Schalker Offensivspiel? Fand nur bedingt statt: Immer wenn Schalke schnell umschalten wollte, wurde das von der Eintracht durch extrem hohes und aggressives Pressing im Keim erstickt.

Nach 20 Minuten konnte Schalke den Sturmlauf der Eintracht stoppen und sich um eigene Spielanteile bemühen. In der Folge fand das Spielgeschehen hauptsächlich im Mittelfeld statt.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock für die Knappen: Mark Uth musste ohne Gegnereinwirkung verletzt vom Platz. Für ihn kam Yevgen Konoplyanka ins Spiel.

In der 60. Spielminute hatte Breel Embolo das 1:0 frei vor SGE-Keeper Trapp stehend auf dem Schlappen, wurde allerdings durch Abraham aus dem Tritt gebracht. Der Schweizer brachte deshalb nur einen ungefährlichen Ball auf den Torhüter. Über einen Elfmeterpriff hätte sich Frankfurt – erneut – nicht beschweren dürfen.

Im direkten Gegenzug machte Frankfurt das 1:0 durch Jovic, nachdem Salif Sané den Ball nicht entscheidend klären konnte. Fünf Minuten später traf Rebic nur den Pfosten. Und wieder war es Sané, der die Situation nicht entschärfen konnte.

In der 73. Spielminute explodierte Kostic förmlich auf seiner linken Seite, sprintete in Hochgeschwindigkeit in den Schalker Strafraum, legte quer und Jovic schloss direkt zum 2:0 ab.

Schalke zeigte zwar Moral, aber nur kurz. Nach einem Lattentreffer von Konoplyanka traf Haller zum 3:0 (81.). Der Schlusspunkt.

Fazit: Das alte Problem. Vorne machte Schalke die wenigen guten Möglichkeiten nicht rein. Ganz anders die Frankfurter, die das Momentum von sieben Siegen in den letzten acht Spielen nutzten und ein Viertel ihrer Torschüsse in Treffer ummünzen konnten.

So analysierten die Trainer das Spiel

Domenico Tedesco:

Frankfurt hat aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen. Ab der 60. Minute hat man gesehen, welche Wucht die Eintracht hat. Davor war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem wir es geschafft haben, die drei gefährlichen Frankfurter Stürmer nicht zum Zug kommen zu lassen. Es ist nicht einfach, gegen Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic zu verteidigen. Wir hatten uns vorgenommen, fallende Bälle mit dem ersten Kontakt zu klären, da du keine Zeit und auch nicht die Körperlichkeit hast, um diese Bälle zu verarbeiten. Wenn du versuchst, sie zu verarbeiten, so wie beim ersten und zweiten Gegentor, haben Jovic und Rebic sofort ihren Körper drin. Dann hast du kaum eine Chance. Die Situation unmittelbar vor dem 0:1 war ärgerlich. Wir hatten durch Breel Embolo die Chance, um in Führung zu gehen. Vielleicht hätten wir in dieser Szene auch einen Elfmeter bekommen können, aber Breel war fair, hat weitergespielt und wollte das Tor schießen. [Quelle: schalke04.de]

Adi Hütter:

Die erste Halbzeit war chancenarm. Das lag vor allem daran, weil beide Mannschaften zwischen den Sechzehnern enorm gut gearbeitet haben. Schalke hat sehr gut verteidigt. Der Knackpunkt dieses Abends war sicherlich die nicht genutzte Chance von Breel Embolo. Da hat Kevin Trapp super gehalten. Nur Sekunden danach haben wir dann getroffen. Nach dem 1:0 hat Schalke vielleicht ein bisschen der Glaube gefehlt, um auszugleichen. Wir haben es in dieser Phase sehr gut gemacht und den Druck hochgehalten. Am Ende war es ein verdienter Sieg meiner Mannschaft. Es hat heute Spaß gemacht, den Jungs zuzusehen. [Quelle: schalke04.de]