Mit einem 2:0 setzt sich Schalke gegen den SC Freiburg durch und stellt nach sechs Siegen in Folge den alten Vereinsrekord ein. Für den gemeinen Fußballfan wirkte das 2:0 etwas schmeichelhaft. Doch Schalkes Cheftrainer Domenico Tedesco lobte: „Besser kann man es gegen Freiburg kaum spielen“.
Tedesco nahm im Vergleich zum 1:0 beim VfL Wolfsburg zwei Wechsel vor: Für Amine Harit und Max Meyer spielten Breel Embolo und Franco Di Santo. Schalkes Cheftrainer vertraute auf eine Doppel-Sechs mit Nabil Bentaleb und Leon Goretzka.
Meyers Fehlen habe taktische Gründe gehabt, ließ Domenico Tedesco wissen. „Nabil Bentaleb hatte gegenüber Max mit Frische und Schnelligkeit die Nase etwas vorne“, ergänzte der Coach nach dem Spiel.
Schalke war von Minute eins an die aktivere Mannschaft, erspielte sich gegen diszipliniert stehende Freiburger allerdings kaum Chancen. In der 23. Spielminute köpfte Naldo knapp neben das Tor. Das war es im Prinzip aber auch schon.
Die zweite Halbzeit sollte da deutlich abwechslungsreicher werden. Zwar ließ Freiburg hinten nach wie vor wenig zu, dennoch sollten sich die Ereignisse regelrecht überschlagen. Erst kamen Amine Harit und Alessandro Schöpf für Franco Di Santo und Bastian Oczipka (54.), um dem Spiel mehr Dynamik und Überraschungsmomente einzuhauchen. Dann kam Freiburg aus heiterem Himmel zur bis dahin besten Chance des Spiels, doch Freiburgs Sierro scheiterte am Schalker Pfosten (61.).
Nur kurz darauf foulte Manuel Gulde Schalke-Stürmer Breel Embolo leicht im eigenen 16er – Elfmeter für Schalke! Der freiburger konnte sich eigentlich nicht beschweren, dennoch dürfte es Schiedsrichter geben, die in dieser Situation auf einen Pfiff verzichtet hättet. Daniel Caligiuri war´s egal und verwandelte mit seinem extrem platzierten Strafstoß zum 1:0.
Nils Petersen echauffierte sich dermaßen über den Elfmeter-Pfiff, dass er die Gelbe Karte kassierte. Allerdings, ohne dies zu bemerken, denn Schiedsrichter Stieler verzichtete darauf, dem Stürmer, der dem Unparteiischen den Rücken zuwandte, dies auch eindeutig zu kommunizieren.
Nur kurz darauf teilte Petersen dem Schiedsrichter erneut relativ unmissverständlich mit, was er von dem Strafstoß hielt. Stieler schickte den Freiburger zu dessen Verwunderung mit einer Gelb-Roten Karte zum Duschen (66.). SCF-Trainer Christian Streich war jetzt – verständlicherweise – nicht mehr zu halten und wurde des Innenraums verwiesen. Von der Tribüne musste Freiburgs Cheftrainer zu allem Überfluss auch noch das 0:2 miterleben.
Denn nur wenige Minuten später klingelte es erneut im Tor der Breisgauer: Nabil Bentaleb schickte Guido Burgstaller mit einem schönen Steilpass, der Österreicher traf zum 2:0 (73.) und wurde anschließend in der Nordkurve gefeiert.
Nach dem Spiel analysierte Domenico Tedesco:
„Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine sehr gut organisierte Mannschaft, vor der wir in den vergangenen Wochen immer wieder gewarnt haben. In den ersten 20 Minuten haben wir mutig gespielt und gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Daraus resultierte auch die eine oder andere Chance. Dann hat uns bis zur Halbzeitpause ein wenig die Courage verlassen. Für die zweite Hälfte hatten wir uns dann mehr vorgenommen und haben es dann auch richtig gut gemacht. Ich denke, besser als wir es im zweiten Durchgang gemacht haben, kann man das gegen Freiburg kaum spielen. Die Jungs, die eingewechselt wurden, haben sofort Gas gegeben. Der Spielverlauf mit dem Elfmeter und der Gelb-Roten Karte kam uns natürlich entgegen. Wenn man 0:1 auf Schalke zurückliegt und dann auch noch zu zehnt weiterspielen muss, wird es hier für jede Mannschaft schwer. Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben.“
Und Freiburgs Trainer Christian Streich kommentierte:
„Zunächst einmal Gratulation an Schalke. Wir haben gut gearbeitet und wenig zugelassen, hatten aber Probleme, klar vor das gegnerische Tor zu kommen. Dann haben die Schiedsrichter die Entscheidungen getroffen, die sie getroffen haben und am Ende hat Schalke gewonnen. Es gibt nichts zur Gelb-Roten Karte zu sagen. Ich denke, das hat jeder im Stadion gesehen. Nils Petersen hatte keine Chance zu bemerken, dass er eine Gelbe Karte bekommen hat.“