Bereits recht früh kristallisierte sich beim FC Schalke 04 heraus, dass Domenico Tedesco wie bereits bei seinem Ex-Club Erzgebirge Aue bevorzugt auf ein 3-4-3 ohne echten 10er setzen würde. Genauso früh kamen die ersten Stimmen auf, die sich fragten, wo Max Meyer denn in dieser Grundordnung spielen würde. Besonders drastisch formulierte es die Bild.
Vor wenigen Tagen veröffentlichte Bild einen Artikel mit dem drastischen Titel: Schalke-Star Max Meyer: kein Platz im Tedesco-System. Doch hat Schalkes Youngster wirklich keinen Platz im neuen 3-4-3?
Klar ist: Tedescos System sieht im Mittelfeld eine Doppel-Sechs vor, sowie 2 Flügelspieler und einen Mittelstürmer – also keinen klassischen 10er. Eben jene Position, auf der sich Max Meyer am wohlsten fühlt.
Klar ist aber auch, dass es ein Fehler wäre, Max Meyer nur auf die 10er-Position zu beschränken. Auch Meyer selbst, dem man oft nachsagt zu schmollen, wenn es mal nicht so für ihn läuft, zeigt sich flexibel: „Ich bin offensiv einsetzbar und kann nicht nur auf der Zehner-Position spielen.“
Und wie die Vorbereitung zeigte, muss der 21-Jährige wohl irgendwie doch seinen Platz in Tedescos neuem System gefunden haben. In den Testspielen kam Max Meyer auf dem linken Flügel zum Einsatz.
Dabei interpretiert Meyer diese Position etwas anders als etwa sein Konkurrent Amine Harit, orientiert sich immer wieder in den linken Halbraum, bzw. ins Zentrum und kann so Gegenspieler binden und Platz für Neuzugang Bastian Oczipka auf der linken Außenbahn machen.
Ein Einsatz des ballsicheren und im Vergleich zu Amine Harit langsameren Meyers würde sich vor allem gegen Gegner anbieten, in denen viel Ballbesitz und weniger schnelles Umschalten gefordert ist. Zudem kam Max Meyer mit seiner quirligen Spielweise immer wieder Fouls in aussichtsreicher Position ziehen.
Als ziemlich sicher dürfte zudem gelten, dass Domenico Tedesco nicht ausschließlich auf nur ein System setzen wird – ebenfalls wie bereits zu seiner Zeit in Aue. Max Meyer bestätigt: „Ich glaube, dass wir nicht nur ein System spielen werden“. Bereits kurz nach seiner Verpflichtung kündigte der 31-jährige Tedesco an, variabel spielen zu lassen und sich auf die Stärken und Schwächen der Gegner individuell einstellen zu wollen. Gut möglich also, dass Schalke in dieser Saison auch mal mit klassischem 10er spielen wird.
Und letztlich darf man konstatieren, dass Tedesco nicht zwingend an bekannten Positionen festhält: So beorderte der 31-Jährige Johannes Geis und Benjamin Stambouli in die Innenverteidigung. Und Nabil Bentaleb wurde gegen Crystal Palace zeitweise sogar auf dem rechten Flügel eingesetzt…