Amine Harit: Auf den Spuren von Leroy Sané?

Bei Schalkes gelungenem Saisonstart gegen RB Leipzig (2:0) stachen gleich mehrere Profis besonders hervor. Neben Thilo Kehrer etwa zeigte auch Amine Harit seine Stärken. Der 20-jährige Franzose bewies, dass er zu einem wichtigen Leistungsträger auf Schalke werden kann.

Amine-Harit-Schalke

Seine stärkste Szene hatte Amine Harit in der 73. Spielminute. Nach einem Schalker Ballgewinn tanzte der Dribbelspezialist Naby Keita und Konrad Laimer aus und schickte mit einem Monster-Pass den durchstartenden Yevgen Konoplyanka, der mit seinem 2:0 für die Entscheidung sorgte.

Bereits zuvor zeigte Harit in einigen Szenen seine Handlungsschnelligkeit nach Ballgewinnen und die Fähgkeit, mit präzisen öffnenden Pässen gefährliche Konter einleiten zu können. Damit passt er perfekt zu Domenico Tedescos Spielidee, mit schnellem Umschaltspiel für Gefahr zu sorgen.

Dabei hatte der 20-Jährige gar nicht allzu viele Aktionen. Aber die reichten, um sich auszuzeichnen. Zusätzlich zu einem Assist und einem weiteren Torschuss-Pass holte Harit zahlreiche Freistöße und zwei gelbe Karten heraus. Oftmals konnte der Offensivmann eben nur durch Fouls gestoppt werden. Spektakulär: Das Verhältnis von 34 Ballaktionen zu sieben Fouls gegen ihn!

In der ein oder anderen Szene erinnerte der Neuzugang gar ein wenig an Leroy Sané, als der Rechtsfuß auf seinem Flügel immer wieder zum Dribbling ansetzte.

Leroy Sané, Ex-Schalker, der vor einem Jahr für 50 Millionen Euro Ablöse wechselte und jetzt bei Manchester City durchstartet, gilt für Amine Harit als Vorbild. Schon kurz nach seinem Wechsel zum S04 sagte der ehemalige Spieler des FC Nantes: „Schalke hat viele Spieler entwickelt, die irgendwann geradezu explodiert sind. Und ich denke, ich kann einer von diesen Spielern werden. Im Team haben Leon Goretzka und Max Meyer ein enormes Talent. Und vor ihnen spielten Julian Draxler, Mesut Özil oder Leroy Sané hier. Das sind auch keine Unbekannten“. „Mittelfristig“ sieht sich Harit, so machte er bereits im Juli klar, bei einem europäischen Top-Club.

Schalkes Chef-Trainer Domenico Tedesco musste schon vor dem Spiel eine Ahnung gehabt haben, dass Amine Harit gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel eine hervorragende Leistung zeigen würde. So warnte Tedesco im Vorfeld der Partie vor zu hohen Erwartungen: „Ein Spieler von 20 Jahren, unabhängig wie er heißt, woher er kommt und welche Historie er hat, muss noch viel lernen. Wenn du 20 Jahre alt bist und frisch aus der Jugend kommst, musst du dich sicherlich noch an gewisse Prozesse und gewisse taktische Prozesse und auch Abläufe gewöhnen.“

Dennoch schwärmte Tedesco von seinem viel versprechenden Neuzugang: „Er hat gewisse Ideen im letzten Drittel, die andere Spieler nicht haben, er hat ein sehr gutes Tempo-Dribbling, hat einen Zug zum Tor, ist nahezu nicht aufzuhalten auf engen Räumen und kann sowohl in der Kombination spielen als auch in die Tiefe attackieren. Er hat sehr gute Bogen-Läufe und Tiefen-Läufe im Rücken der gegnerischen Kette. Das sind alles Sachen, die die ihn unberechenbar machen und für uns sehr wertvoll.“

Man dürfe allerdings nicht zu schnell zu viel von Harit erwarten. Für seine weitere Entwicklung „müssen wir ihm auch die notwendige Zeit geben. Alles andere wäre nicht ganz fair“.