Zusammenfassung
Schalke hat sein erstes Spiel in der Europa League gegen den OGC Nizza völlig verdient mit 1:0 gewonnen. Wie von Trainer Markus Weinzierl gefordert spielten die Knappen von Anfang engagiert und konzentriert, setzten die Franzosen mit konsequentem, wenn auch nicht ganz so aggressivem Pressing wie gegen die Bayern unter Druck und waren schnell die spielbestimmende Mannschaft. Vor allem in der ersten Halbzeit versuchte es Königsblau mit vielen Flanken, die jedoch nichts einbrachten. Zwar spielte Schalke gefällig nach vorn, doch im Drittel der Mannschaft von Lucien Favre blieben die Knappen zu harmlos und zu wenig präzise. In der 75. Spielminute netzte dann ausgerechnet Linksverteidiger Abdul Rahman Baba nach schönem Zusammenspiel mit Max Meyer zum überfälligen ersten Schalker Tor der Saison ein. Nachdem Nizza jetzt kommen musste, etwas gefährlicher wurde, aber außer einer Balotelli-Chance kaum etwas im Spiel nach vorn zustande brachte, hatten in der Nachspielzeit Max Meyer und Eric Choupo-Moting das 2:0 auf dem Schlappen, scheiterten aber am Keeper und am Pfosten.
Aufstellung und Taktik
Fährmann – Baba, Nastasic, Naldo, Höwedes – Stambouli (58. Meyer), Bentaleb – Choupo-Moting (55. Embolo), Goretzka (90. Kolasinac), Schöpf (53. Konoplyanka)- Embolo
Schalke begann wie gegen Bayern München im 4-2-3-1 mit fast identischem Personal. Einzig Alessandro Schöpf auf dem rechten Flügel (für Evgen Konoplyanka) und Breel Embolo für Klaas-Jan Huntelaar kamen neu in die Startelf. Schalke agierte dominant und versuchte es vor allem über die Außen. Dabei war die linke Seite mit Eric Maxim Choupo-Moting und Abdul-Rahman Baba im Vergleich zu Alessandro Schöpf und Benedikt Höwedes die etwas offensivere Paarung. Vor allem im Mittelfeld konnte Schalke stets Überzahl in Ballnähe herstellen und von hier das Spiel lenken.
Die Statistik
Torschüsse | ||
Ecken | ||
Fouls | ||
Ballbesitz in % | ||
Abseits |
Der Aufreger des Spiels
Ganz klar der schwache Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco, der sich mit vielen fragwürdigen Entscheidungen gegen Schalke bei den mitgereisten Fans aus Gelsenkirchen unbeliebt machte. Vor allem der nicht gegebene, klare Elfmeter nach Foul von Nizzas Dante an Alessandro Schöpf in der 43. Spielminute war eine deftige Fehlentscheidung.
Die Erkenntnise des Spiels
Schalke kann an die Leistung aus dem Spiel gegen die Bayern anknüpfen, bleibt nur im Drittel des Gegners oft zu harmlos. Die Doppel-6 mit Benjamin Stambouli und Nabil Bentaleb ist bereits jetzt eine Bank. Besonders Bentaleb spielte auffällig: Agierte aggressiv, eroberte einige Bälle, bestach mit feinen Pässen und hatte mit 100 Ballaktionen die zweitmeisten auf Schalker Seite nach Abdul-Rahman Baba, der S04 auf der linken Abwehrseite in dieser Saison sicherlich noch viel Spaß machen wird.
Die besten Schalker
Baba (105 Ballaktionen), Bentaleb (100 Ballaktionen), Goretzka (93% Passquote), Höwedes (3 Torschussvorlagen)
Das sagen die Trainer
Markus Weinzierl:
Ich bin sehr zufrieden. Wir haben ein gutes Spiel geliefert und verdient gewonnen. Schon in der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant. Wir haben sehr hoch und mutig verteidigt. Daran haben wir nach der Pause angeknüpft und das Spiel weiterhin bestimmt. Das Tor ist vielleicht einen Tick zu spät gefallen. Nizza stand gut, hat uns mit drei Innenverteidigern nicht so viele Räume gegeben. Ein früherer Treffer hätte die Nerven aller Beteiligten sicherlich beruhigt.
Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und sind auf dem richtigen Weg. Jetzt ist es unsere Aufgabe, auch in der Bundesliga zu punkten. Wir haben eine gute Konkurrenzsituation. Wer gut trainiert, der spielt auch. Ich bin froh, dass wir viele gute Spieler im Kader haben. Leon Goretzka musste kurz vor Schluss angeschlagen ausgewechselt werden. Ich hoffe, dass es nichts Wildes ist und er in Berlin wieder spielen kann.
Lucien Favre:
Ich habe mit einem starken Auftritt des FC Schalke 04 gerechnet. Wir hätten ein 0:0 erreichen können, das wäre für uns ein gutes Ergebnis gewesen. Es ist uns nicht gelungen, viele Chancen herauszuspielen. Schalke hat das Spiel dominiert, hatte aber selbst auch nicht allzu viele zwingende Möglichkeiten. Unser Torhüter musste dennoch drei oder vier brenzlige Situationen bereinigen. Wir sind noch in einer Lernphase, haben noch viel Arbeit vor uns.
[Quelle: schalke04.de]