2:2 gegen Borussia Dortmund: Presse lobt Schalkes Moral

In einem in der zweiten Halbzeit packenden und spannenden Revierderby trennen sich der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund mit 2:2. Schalke zeigt nach zwei Rückständen Moral und kommt immer wieder zurück. Kurz vor Schluss hat Max Meyer sogar noch das 3:2 auf dem Schlappen, verzieht aber.

Leroy Sané trifft zum zwischenzeitlichen 1:1. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Leroy Sané trifft zum zwischenzeitlichen 1:1. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Der „Kicker“ lobt das Pressingspiel beider Mannschaften. „Der ballführende Spieler wurde meist mit zwei, oft sogar drei Mann angegangen, sodass kaum Zeit war, um den Ball zu verarbeiten oder geschweige denn in aller Ruhe weiterzuleiten. Die Kehrseite der Medaille war, dass es hüben wie drüben zu einer hohen Fehlerquote im Passspiel kam“. Das Sportmagazin kritisiert Schalkes Spielaufbau als „unruhig, fahrig und viel zu ungenau“.

Die „WAZ“ rückt Schalkes Moral in den Vordergrund: „Die Schalker hatten sich nach zwei Rückständen nicht aufgegeben – eine dringend nötige Haltung nach der 0:3-Blamage in Ingolstadt eine Woche zuvor.“ Zudem erwähnt das Blatt die Chance von Max Meyer in der Nachspielzeit: Max Meyer hätte zum „Helden“ werden und für ein „traumhaftes Ende“ sorgen können.

Pit Gottschalk, Chefredakteur Sport bei der Funke Mediengruppe warnt jedoch in einem Kommentar, dass es jetzt Schalkes größter Fehler wäre, die voreilige Schlussfolgerung zu ziehen, „dass der zweimalige Ausgleich Ausdruck von Moral und einen Trend zum Guten bedeutet“. Man könne nämlich auch anders argumentieren: „Zuerst mangelte es Schalke in der ersten Halbzeit an Klasse und Spielwitz. Dann geriet Schalke zweimal in Rückstand, als die Verteidigung einfachste Abwehraktionen versemmelte.“

Reviersport“ kritisiert den Dortmunder Verzicht auf wesentliche Schlüsselspieler. Der BVB habe „wohl die letzte Chance auf den Titel in der Bundesliga leichtfertig verspielt.“

Für den „Spiegel“ war Tuchels Rotation eine „kluge Entscheidung“. Auch wenn seine Entscheidung, gleich auf 8 Positionen umzustellen und zunächst auf Henrik Mkhitaryan, Pierre-Emerick Aubameyang und auf Marco Reus komplett zu verzichten, Kritiker auf den Plan rufen würde: „Tuchel, dem Tüftler, war das prestigeträchtige Duell weit weniger wert als die Spiele, die noch kommen werden“.