Schalke 04 und die Verletzungen: seit Jahren schon ein heißes Thema auf Schalke. Beinahe traditionell weist der Ruhrpott-Club die schlechtesten Verletzungwerte der Bundesliga auf. Unter Jens Keller hatte der Verein jeden Monat durchschnittlich 1,9 (!) Muskelverletzungen zu verkraften. Insbesondere auch Neuzugang Sidney Sam, der öfter fehlte, als zu spielen, trug zu einem nicht unwesentlichen Teil zu dieser desolaten Statistik bei.
Als Schalkes Trainer in der Hinrunde der Saison 2014/2015 gefeuert wurde, musste auch Mannschaftsarzt Dr. Thorsten Rarreck gehen. Einen offiziellen Grund dafür nannte Schalke-Manager Horst Heldt nie, doch hinter vorgehaltener Hand wurde gemunkelt, dass man hauptsächlich ihm die vielen Muskelverletzungen anlastete.
Kellers Nachfolger Roberto di Matteo konnte mit verändertem Training die zahlreichen Muskelverletzungen etwas reduzieren. Clemens Tönnies jubilierte damals, Di Matteo habe „die Verletzungshäufigkeit abgestellt“. Das war nur bedingt der Fall. Zwar reduzierte RDM die Anzahl der Muskelverletzungen – allerdings auf einen nach wie vor schlechten Wert von 1,4 Verletzungen pro Monat.
Unter Schalkes neuem Trainer André Breitenreiter konnte die Vielzahl an Muskelverletzungen in dieser Saison bislang auf ein Minimum reduziert werden. Und das, wie Breitenreiter betont, bei gleichzeitiger deutlicher Verstärkung „in Sachen Laufstärke und -intensität“. Sein Dank gelte dem Trainerteam, der Physio-Abteilung und den Ärzten, „die wirklich großartig arbeiten, die präventiv individuell mit den Spielern arbeiten, die ein gutes Gespür im Gesamten entwickeln, um die Spieler nicht zu überlasten – und sie dennoch zu fordern.“
Bei aller Freude bleibt ein Makel, ein großer Makel. Auch in der Hinrunde der aktuellen Saison liegt der FC Schalke 04 in der Verletzungstabelle auf dem letzten Rang: Auf jeden S04-Spieler entfielen in der Hinserie durchschnittlich 34,5 Ausfalltage. Immerhin konnte S04 den Abstand zum vorletzten Rang reduzieren. Zudem würde sich Schalke 04 ohne die schweren Verletzungen von Atsuto Uchida, Matija Nastasic und Marco Höger immerhin im Mittelfeld einordnen.
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