Deutsche Sprachwissenschaftler küren jedes Jahr das Unwort des Jahres. Wenn es ein solches auf Schalke gäbe, dann wäre Schalkes ganz persönliches Unwort der Saison 2014/2015 wahrscheinlich der Begriff der „Wohlfühloase“ gewesen. Bereits als sich ein katastrophaler Saisonausklang ankündigte, bemühte Schalke-Manager Horst Heldt zum ersten mal diesen Begriff. Und als die Stimmung auf Schalke auf dem Tiefpunkt war und nachdem Schalkes normalerweise extrem treue Fans gar zum Boykott aufriefen, kündigte Heldt einen ganzen Katalog an Konsequenzen an, um die Mannschaft wieder auf Spur zu bringen.
Bestandteil dieses Maßnahmenpakets: Die viel und zum Teil hämisch diskutierte, aber liebevoll „Düsseldorf-Verbot“ genannte Maßgabe, dass Schalkes Neuzugänge ab der Saison 2015/2016 im Ruhrgebiet wohnen müssen. Mit dieser Entscheidung wolle man in Schalkes Profis wieder mehr Identifikation mit dem Verein und der Region hervorrufen.
Nicht wenige Fans frotzelten, dass Horst Heldt seinen Wohnsitz in Düsseldorf deshalb auch aufgeben müsse. Nachdem Schalkes Sportvorstand in der Folge die eine oder andere Nacht im Gelsenkirchener Maritim-Hotel verbrachte, will er jetzt ganz ins Ruhrgebiet ziehen.
Der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ verriet Host Heldt: „Natürlich muss ich mit gutem Beispiel vorangehen und werde mir auch hier in der Region einen Wohnsitz suchen. Man muss selbst vorleben, was man von anderen einfordert“, auch wenn Horst Heldt die Identifikation mit einem Verein eigentlich nicht daran festmachen möchte, in welchem Ort man wohnt.
Außerdem äußerte sich Heldt zum Interesse an Julian Draxler. Es sei zwar nicht der Plan, den Mittelfeldspieler zu verkaufen, es sei aber „verdammt schwierig, definitive Aussagen zu treffen.“ Horst Heldt wolle das Ende der Transferperiode am 31. August abwarten. „Alles andere wäre nicht ehrlich. Wem bringt es etwas, wenn ich heute sage, er wird nicht wechseln, und ein paar Tage später flattert ein Mega-Angebot für ihn auf den Tisch?“, hält sich Schalkes Sportvorstand eine Hintertür offen.
Das komplette Interview ist mittlerweile online: rp-online.de.