Wie sieht die Zukunft von Kevin-Prince Boateng auf Schalke aus?

Sollte Schalke die Europa League-Ränge erreichen, dürfte Sami Khedira als Neuzugang für die nächste Saison so gut wie fest stehen. Wenn es da nicht ein klitzekleines Problem gäbe: Geld. Denn mit Klaas-Jan Huntelaar (7 Mio. Euro pro Jahr) und Kevin-Prince Boateng (8 Mio. Euro pro Jahr) hat Schalke bereits zwei Spieler mit  Mega-Gehältern im Kader. Und Sami Khedira dürfte ähnlich gut verdienen. Angesichts der aller Voraussicht nach zu verpassenden Champions League-Millionen erscheint unwahrscheinlich, dass Schalke ausgerechnet in einer CL-freien Saison gleich drei Größtverdiener beschäftigen mag.

Kevin-Prince Boateng. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Kevin-Prince Boateng. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Nicht unwahrscheinlich erscheint deshalb auch, dass sich die Wege von Schalke 04 und Kevin-Prince Boateng zum Ende der Saison trennen. Gerüchte besagen, dass Horst Heldt alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, einen neuen Verein für den Mittelfeldspieler zu finden.
Nachdem er in den letzten Spielen nicht über die Rolle des Einwechselspielers gekommen war, erhält der „Prince“ plötzlich erstaunlich viel Rückendeckung.
Horst Heldt räumt im Gespräch mit der „WAZ“ zwar ein, dass „KPB“ zurzeit keine einfach Situation auf Schalke hat. „Er hängt sich im Training rein und verhält sich bei den Spielen vorbildlich“, so Schalkes Vorstand Sport.
Für Roberto di Matteo ist Kevin-Prince Boateng ein wichtiger Spieler – „für uns, auf dem Platz und in der Kabine, auch für die Zukunft. Ich plane mit ihm.“
Soviel Unterstützung darf verwundern: in den letzten sieben Spielen durfte Boateng ganze 150 Minuten spielen (fehlte bei zwei Spielen ganz) und wurde von Schalkes Trainer weder auf der 10, noch auf einer der beiden 8er Positionen oder auf der 6 als ernst zu nehmende Alternative für Max Meyer, Marco Höger, Roman Neustädter oder Dennis Aogo gesehen. Schlimmer noch: sogar gegen den gerade erst fit gewordenen Leon Goretzka zog Boateng den Kürzeren.
Es mutet wie vorgeschoben an, wenn Roberto di Matteo sagt, „KPB“ habe zuletzt nicht von Anfang an gespielt, weil der Konkurrenzkampf durch Leon Goretzka größer geworden sei: der gebürtige Bochumer stand lediglich in einem Spiel, gegen den FC Augsburg, in der Startformation. Immerhin suggeriert Schalke anderen Vereinen auf diese Weise Wertschätzung für den Deutsch-Ghanaer – und diesen nicht unter Wert loswereden zu wollen.
Trotz aller Rückendeckung kündigt Horst Heldt an, mit Kevin-Prince Boateng nach der Saison „ein Gespräch“ zu führen. Hört sich dann doch nicht nach bedingungsloser Unterstützung an…