Wagner setzt wohl auf Start-Elf von Paderborn

In der Pressekonferenz am Mittwoch zeigte sich Schalke Cheftrainer David Wagner mehr als zufrieden. Kaum verwunderlich nach dem historischen Auswärtssieg gegen den SC Paderborn. Doch am Freitag wartet bereits die nächste Herausforderung auf den S04. Im Heimspiel treffen die Knappen auf den 1. FSV Mainz 05. Dann soll es den dritten Sieg in Folge geben.

Doch Wagner hängt den Sieg in Paderborn nicht zu hoch: „Siege sind generell schöner als Niederlagen. Für mich ist aber wichtiger, wie wir dieses Resultat in Paderborn erspielt haben. Das war eine gute Leistung“. Für den Deutsch-Amerikaner war es lediglich der nächste Schritt, denn dieser betonte: „Wir hatten schon vor dem Berlin-Spiel eine große Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte S04-Coach David Wagner auf der Pressekonferenz. „Berlin und Paderborn waren weitere Schritte. Wir müssen noch extremst viel arbeiten und zueinander finden, aber wir sind auf dem Weg.“

Viel Verbesserungspotenzial sieht Wagner dennoch und scheute nicht davor all diese offen anzusprechen: „Wir waren in Paderborn weit weg von optimal. Wir haben in fast allen Bereichen noch viel Luft nach oben. Das fing beim Gegentor an. Oder in anderen Situationen waren wir viel zu passiv. Im Umschaltmoment haben wir mehrere Momente liegen lassen. Sowohl nach vorne als auch nach hinten. Die Chancenverwertung war auch nicht optimal. Ein Gefühl zu entwickeln, wo unterbewusst viel richtig läuft, das muss erst noch aufkommen. Aber die Jungs sind willig und nehmen auch wahr, was nicht rund läuft. Das zeigt sich auch bei den Nachbesprechungen, wo wir uns nicht einfach nur „Alle Spiele, alle Tore“ anschauen. Von daher haben wir noch viel zu tun.“

In Mainz sieht der Schalker Trainer einen starken und variablen Gegner, der nach dem ersten Dreier der Saison einen Aufwärtstrend starten will. Dennoch darf man als Beobachter einen Pflichtsieg gegen Mainz verlangen. Auch wenn die Mainzer, die mit wenig Erfolg in die Saison gestartet sind, gezeigt haben, dass Sie vor allem in der Anfangsphase eines Spiels ein unangenehmer Gegner sein können.

2019-09-Schalke-Mainz

Bauen kann Schalke im Spiel am Freitagabend auf das Vertrauen aus den vergangenen Spielen und eine Start-Elf, die sich wohl kaum bis gar nicht verändern dürfte. Auch, wenn es eine sehr kurze Woche für die Schalker-Profis isr, scheinen die Belastungen alle Spieler gut wegzustecken. Die Schalker, die englische Wochen gewohnt sind, dürften also frisch genug sein, um ohne Belastungssteuerung planen zu können. Das Privileg genießt auch Wagner: „Alle sind einsatzbereit. Bis auf Benito Raman. Man muss mich nicht bemitleiden (lächelt). Es gibt wenig Schöneres, als wenn du auf den Trainingsplatz kommst und nahezu der komplette Kader ist da. Noch dazu sehe ich, dass jeder unbedingt will. Dementsprechend ist das super. Wir haben Alternativen und Konkurrenzkampf – auf richtigem hohem Niveau und in einer förderlichen Atmosphäre.“

Als Stützen den Spiels hat David Wagner vor allem drei Spieler ausgemacht. Amine Harit, der endlich zu alter Stärke zurückgefunden hat und sogar im europäischen Team der Woche stand, Guido Burgstaller, der den Trainer mit gutem Stellungsspiel und Assists überzeugte und die größte Überraschung für den Chefcoach: Benjamin Stambouli. Der Franzose, der in der Vorbereitung und in den ersten Spielen noch als „Notlösung“ in der Innenverteidigung eingesetzt wurde, hat sich dort festgespielt und hält sich seine Konkurrenz mit Leistungen wie gegen Paderborn vom Leib.

„Ich bin ja total offen und wertfrei an die Geschichte hier auf Schalke angegangen. Ich habe Benji noch nicht als Innenverteidiger auf dem Schirm und schon gar nicht in der Viererkette. Aufgrund der Verletzungen und Abstellungen für die Nationalmannschaften in der Vorbereitung hat er ausgeholfen. Beim Spiel in Paderborn war das eine 1 mit Sternchen. Richtig, richtig gut. So dominant, so stark, so präsent und so schlau – auch im Kopf, was auf ihn zukommt. Auf der Sechser-Position habe ich mir das schon gedacht, dass er eine Bank sein kann. Aber nicht auf der Innenverteidiger-Position. So haben wir dort nun einen noch größeren Konkurrenzkampf.“, erklärte Wagner während des Pressegesprächs am Mittwochnachmittag. Mit Ozan Kabak, der zu einem ersten Kurzeinsatz in der Bundesliga kam, steigt der Druck auf Nastasic und Sané weiter. Gegen Mainz jedoch dürfte Salif Sané noch den Vorzug in der Start-Elf gegenüber dem zuletzt angeschlagenen Serben und dem lange verletzten Kabak bekommen.

Aufgrund der guten personellen Situation werden einige Profis wieder in der U23 zu Spielzeit kommen. Wer das sein wird, wollte Wagner nicht verraten, doch vor allem für angeschlagene Spieler sei das eine sehr gute Option. Zuletzt waren Alessandro Schöpf und Marc Uth (eigentlich potentielle Start-11-Kandidaten), ebenso wie Boujellab, Mercan und Reese in der Reserve zum Einsatz gekommen.

Zum Schluss betonte Wagner noch einmal: „Die Jungs sind da und wollen unbedingt gewinnen“.