In Schönheit gestorben

Am gestrigen Sonntag hat der FC Schalke 04 mit der 2:0 Niederlage gegen die TSG Hoffenheim den Sprung auf Platz 1 der Tabelle verpasst. Das eigentlich ärgerliche war jedoch die Art und Weise. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet dominierten die Hausherren aus Sinsheim über nahezu 70 Minuten und diktierten das Spiel. Mit schönen Spielzügen in die Spitze und gut getimeten Zweikämpfen blieb den Hoffenheimern zwischenzeitlich kaum Luft zum Atmen. Das einzige Manko – richtig konsequent wurden die Schalker nicht. Das zeigten auch die zahlreichen Halbchancen und vergebenen Ecken, die nie wirklich zwingend aufs Tor von TSG-Schlussmann Baumann kamen. Einzig Caligiuris Freistoß ans Lattenkreuz (2.), Schöpfs Schuss aus der Zwanzigsten und Salifs Vorstoß nach einer Ecke blieben als echte Gefahrenmomente in Erinnerung.

2019-10-Harit-Hoffenheim

 

In Halbzeit zwei schien sich am Spielverlauf nicht viel zu ändern – Schalke machte Druck und Hoffenheim mauerte sich hinten ein. Das änderte sich erst nachdem Bebou für den blassen Geiger eingewechselt wurde. Hoffenheim wurde sicherer und konnte mit einem gut herausgespielten Konter durch Kramaric in Führung gehen (72.). Danach fanden die Schalker nicht mehr ins Spiel. Den Schlusspunkt markierte Bebou selbst, der in der 85. nach einem weiteren Konter auf 2:0 erhöhte und den Deckel drauf machte.

Für S04-Kapitän Alexander Nübel ist der Grund für die Niederlage schnell gefunden – die mangelnde Chancenverwertung: „Wir haben selten ein Spiel so dominiert, aber keine zwingenden Torchancen gehabt.“ Schreuder zeigte sich dennoch beeindruckt und wusste den glücklichen Sieg einzuordnen: „Schalke war bisher der beste Gegner, gegen den wir gespielt haben“. Das dürfte die Schalker Fans jedoch wenig trösten.

Schalke verpasste zum zweiten Mal den Sprung auf Platz 1 und verschlechterte sich auf den 7. Tabellenrang (nur zwei Punkte hinter Platz 1). Eine missglückte Generalprobe für das Derby in der nächsten Woche. Bis zum Aufeinandertreffen mit Dortmund in der Veltins Arena wird Schalke die mangelnde Chancenverwertung ausmerzen und das Stürmerproblem angehen müssen. Mit Suat Serdar und Weston McKennie werden dann aber wieder zwei torgefährliche Leistungsträger im Kader stehen.