5:2 gegen Nürnberg: Schalke-Cheftrainer Domenico Tedesco sieht Licht und Schatten

Zum ersten Mal seit dem 8. August 2015 schießt Schalke mal wieder fünf Tore in einem Pflichtspiel. Gegen den 1. FC Nürnberg sehen die Fans ein spektakuläres Spiel und ein Schalker 5:2.

Amine Harit Nürnberg

Auf den Rängen feierten die Anhänger die längste Fanfreundschaft in Deutschland. Eine großartige, das komplette Stadion umfassende gemeinsame Choreo von Nürnbergern und Schalkern stimmte auf das Spiel ein.

Schalkes Cheftrainer Domenico Tedesco stellte gegen den Aufsteiger auf vier Positionen um: Alessandro Schöpf , Suat Serdar, Mark Uth und Breel Embolo machten Platz für Sebastian Rudy, Bastian Oczipka, Amine Harit und Steven Skrzybski.

Schalke startete gut ins Spiel und hatte die ersten Chancen. Doch nach ein wenig Eingewöhnungszeit waren die Nürnberger plötzlich da. Und wie. Spielten mit viel Geschwindigkeit und viel Zug zum Tor. Schalke offenbarte hinten immer wieder Lücken und ließ den Franken im Mittelfeld viele Räume.

Doch Schalke machte mit etwas Glück die Tore. Steven Skrzybski brachte die Knappen nach einem Patzer von FCN-Keeper Mathenia mit seinem ersten Bundesliga-Tor in Führung (26.). Wenig später schraubte Amine Harit die Führung auf 2:0. (32.). Sechs Minuten später fing sich Schalke jedoch den 1:2-Anschlusstreffer.

Königsblau kam besser aus der Pause und hatte direkt gute Chancen. Doch es blieb lange beim alten Zwischenstand – bis zur 70. Spielminute. Erst traf Guido Burgstaller zum 3:1. Die Vorentscheidung? Nein, den Nürnberg kam nochmal auf 2:3 ran (78.).

Doch in der 84. Spielminute machte Schalke alles klar: Nach hervorragender Vorarbeit von Daniel Caligiuri traf Steven Skrzybski zum zweiten Mal. In der Nachspielzeit trug sich gar Verteidiger Bastian Oczipka in die Torschützenliste ein.

Die Analysen der Trainer

Domenico Tedesco:

Wir sind sehr glücklich über den Sieg, der sehr wichtig war und den wir uns hart erarbeitet haben. Es war ein sehr zerfahrenes Spiel. Wir haben schlichtweg schlecht verteidigt. Die Kontersicherung im ersten Durchgang war nicht gut, die Restverteidigung war zu tief. Deswegen hätte es zur Halbzeit auch anders stehen können. Im zweiten Durchgang hatten wir einen Tick mehr Stabilität und sind besser in die Zweikämpfe gekommen. So konnten wir uns durch Ballgewinne einige Chancen erarbeiten. Diese haben wir genutzt und deshalb am Ende verdient gewonnen.

Wir freuen uns über die fünf Tore, vor allem über den Doppelpack von Steven Skrzybski, der immer wieder Gas gibt im Training und ein super Typ ist. Er hat eine gute Mentalität und macht viele tiefe Laufwege. Es gibt viele positive Dinge heute. Aber wir reden nicht alles schön, denn man findet immer etwas zu verbessern. [notiert von schalke04.de]

Michael Köllner:

Wir sind natürlich richtig enttäuscht. Bis kurz vor Schluss war es ein Spiel, in dem beide etwas Zählbares hätten mitnehmen können. Wir haben es gleich zu Beginn in mehreren guten Kontersituationen verpasst, mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach den beiden Gegentoren hat die Mannschaft im eigenen Ballbesitz trotzdem sehr gut weitergespielt. Das Anschlusstor war die Belohnung dafür. In der zweiten Halbzeit waren wir weiterhin gut im Spiel. Aber mit zehn Mann wird es schwer, auf Schalke etwas zu holen. Aus neutraler Sicht war es ein packendes und intensives Spiel. Die Fans haben es zu einem Riesen-Fest gemacht, das Seinesgleichen sucht – das war von beiden Seiten top. Danke an alle, die dem Spiel diesen Rahmen gegeben haben. [notiert von schalke04.de]