1:0 gegen Hertha BSC: Schalke gewinnt mit Tedesco-Trick

Schalke setzt sich mit 1:0 zuhause gegen Hertha BSC durch und überholt in der Tabelle Borussia Dortmund. S04-Cheftrainer verriet nach dem Spiel seinen Trick.

Domenico-Tedesco-Max-Meyer-Hertha

Domenico Tedesco nahm drei personelle Veränderungen in seiner Startelf vor: BenjaminStambouli und Nabil Bentaleb kamen für Thilo Kehrer, der mit einem grippalen Infekt pausieren musste, und Leon Goretzka, der angeschlagen fehlte. Zum ersten Mal in der Startelf seit fünf Spielen: Juventus-Leihgabe Marko Pjaca, der den gelbgesperrten Guido Burgstaller ersetzte.

Schalke startete wie so oft ambitioniert in die Partie, setzte die Mannschaft von Pal Dardai direkt unter Druck. Der Lohn: die ein oder andere Möglichkeit. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Berliner allerdings immer besser ins Spiel – Ralf Fährmann war aber immer zur Stelle und hielt das Unentschieden fest.

Danach verflachte das Spiel etwas. Doch in der 37. Spielminute klingelte es im Berliner Kasten: Daniel Caligiuri, einer der besten Schalker an diesem Samstagnachmittag, spielte den Ball auf seiner rechten Seite flach in die Mitte. Dort stand Marko Pjaca goldrichtig und schob den Ball an Hertha-Keeper Jarstein zum 1:0 ein.

Die Hertha musste in den zweiten 45 Minuten nun kommen und tat das mit zunehmender Spieldauer auch. Doch Schalke stand hinten wie gewohnt gut, verteidigte aufmerksam und ließ kein Tor mehr zu. Durch das 1:0 kletterte Schalke auf Rang zwei.

Ein Blick auf die Spielstatistiken zeigt: Schalke hatte zwar weniger Schüsse auf das Tor (7:11). Allerdings war der Ballbesitz ausgeglichen und lag bei ziemlich genau 50:50. Den Berlinern immer wieder die Rolle des aktiveren Teams zu überlassen, war offenbar der Schlüssel zum Erfolg.

Denn Domenico Tedesco verriet nach dem Spiel seinen Trick, die Hertha zu packen: „Wir haben der Mannschaft die Saisonstatistiken vermittelt. Immer wenn die Hertha weniger Ballbesitz hatte, hat sie nie verloren. Wir wussten, dass es eine Mannschaft ist, die enorm ekelig ist, wenn es ums Verteidigen und um Umschaltsituationen geht.“ Und weiter: „Es war uns enorm wichtig, clever zu spielen. Das haben wir im ersten Durchgang geschafft.“

Tedesco zeigte sich erneut auch als Mann der deutlichen Worte: „Die erste Halbzeit war gut, die zweite sehr schlecht. Das wissen wir, daraus müssen wir lernen“. In den zweiten 45 Spielminuten sei viel zusammengekommen: „Die Spitzen wirkten müde und haben dann wenig nach hinten gearbeitet. Wir haben außerdem keine zweiten Bälle mehr gewonnen. Die Kopfbälle, die Naldo für sich entscheiden konnte, sind nicht mehr bei uns, sondern meistens bei der Hertha gelandet. Wenn man die zweiten Bälle nicht mehr gewinnt, hat man auch keinen Ballbesitz. Darüber müssen wir noch einmal sprechen. Wir sind am Ende glücklich über den Sieg, aber Hertha hätte definitiv etwas mitnehmen können.“

Die Trainer-Stimmen wurden notiert von schalke04.de.