Vorschau Schalke gegen Ajax Amsterdam: Gute Ausgangslage gegen offensivstarke Niederländer erarbeiten

Heute Abend gilt es: Im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League wartet mit Ajax Amsterdam der wohl schwerste internationale Gegner in dieser Saison. S04-Trainer Markus Weinzierl warnt vor der Offensivstärke der Niederländer, die in der Liga zuletzt 14 Spiele ungeschlagen blieben.

Amsterdams Hakim Zyech
Amsterdams Hakim Zyech

In der Eredivisie dominiert Ajax seit Monaten und liegt mittlerweile mit nur noch einem Punkt Rückstand auf Feyenoord Rotterdam auf Rang zwei. Vor allem in den letzten beiden Spielen zeigten sich die Hauptstädter in Torlaune, trafen neun Mal gegen Nijmegen und Alkmaar. Und das ohne ihren Toptorschützen, den 19-jährigen Dänen Kasper Dolberg. Der Mittelstürmer fehlte zuletzt wegen einer Leistenverletzung. Zuvor netzte Dolberg in 40 Pflichtspielen 18 Mal ein.

Pünktlich zum Duell mit dem FC Schalke kehrt das Megatalent offenbar in den Kader zurück. Ajax-Trainer Peter Bosz könnte den 19-Jährigen je nach Spielverlauf als Joker einsetzen. Denn Dolberg ist nicht der einzige treffsichere Offensivmann der Niederländer: Davy Klaassen traf in der Liga bereits 12 Mal (9 Assists), Bertrand Traoré 9 Mal. Mit Hakim Ziyech hat Ajax zudem einen treffsicheren 10er in seinen Reihen, der auch im Gegenpressing zuletzt bärenstark war. Seine Liga-Bilanz bisher: 7 Tore, 11 Vorlagen.

Da ist es kein Wunder, dass Schalke-Cheftrainer Markus Weinzierl vor der Offensivstärke der Niederländer warnt: „Ajax ist gerade im Offensivspiel sehr schnell, stets torgefährlich und individuell stark besetzt. Wir brauchen eine top Leistung.“ Von seinen Profis erwartet Weinzierl, dass sie  „90 Minuten lang hellwach sein werden“ und in der Offensive selbst Akzente setzen. Gegen den VfL Wolfsburg habe das am Wochenende gut geklappt, so Weinzierl.

Für Schalke-Legende Marc Wilmots treffen heute Abend „zwei Philosophien aufeinander“ (Interview mit dem Stadtspiegel Gelsenkirchen). „Ajax hat gerne viel Ballbesitz, viele junge Spieler, die schnell sind und viel laufen können und zudem hohes Pressing spielen.“ Die Frage sei nur, wie diese jungen Spieler mit Druck umgehen könnten. „Normalerweise müsste Schalke sich aber durchsetzen“, so Wilmots.

Das hofft auch Schalkes Cheftrainer. „Wir möchten ein gutes Ergebnis erzielen und uns so eine gute Ausgangslage für die zweite Begegnung in der Veltins-Arena verschaffen“, betont Weinzierl. Seine Mannschaft sei „gierig auf mehr“.

Verzichten muss Weinzierl dabei auf Eric Maxim Choupo-Moting, der sich eine Reizung mit Bluterguss im linken Knie zugezogen hat. „Das ist bitter, denn Choupo war zuletzt sehr gut drauf“, so Weinzierl. Ebenfalls nicht zum Aufgebot gehört Coke, der nach seiner langen Verletzungspause nicht für den Europa-League-Kader gemeldet wurde.

Dennoch kann Weinzierl (fast) aus dem Vollen schöpfen. „Für einen Trainer ist es immer schwer, sich für eine erste Elf zu entscheiden, wenn er mehrere Optionen hat“. Die Variante mit drei offensiven Mittelfeldspielern (Meyer auf der 10, Bentaleb und Goretzka auf der Doppel-6) in der Zentrale wie zuletzt gegen Wolfsburg dürfte gegen die extrem offensivstarken Niederländer aber wohl keine Option sein. Wahrscheinlicher erscheint, dass Benjamin Stambouli für Max Meyer in die Startelf rücken wird.

So könnte Schalke spielen:
Fährmann – Kolasinac, Nastasic, Höwedes, Kehrer – Bentaleb, Stambouli – Caligiuri, Goretzka, Schöpf – Burgstaller