Christian Heidel über die „Spielidee Schalke 04“

„Ich möchte, dass die Mannschaft ein klares Konzept auf dem Platz zeigt. Ich habe es nicht erkannt.“ Die harten Worte von Christian Heidel in Richtung Markus Weinzierl Ende der vergangenen Saison markierten das Anfang vom Ende des ziemlich erfolglosen Markus Weinzierl auf Schalke. Dieses klare Konzept, eine „Spielidee Schalke 04“ soll nun Schalkes neuer Cheftrainer Domenico Tedesco entwickeln. Wie das geschehen soll, hat Christian Heidel in einem langen Interview verraten.

Christian Heidel. Bild: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images
Christian Heidel. Bild: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images

Gegenüber dem vereinseigenen Video-Channel Schalke 04 TV verriet der 54-Jährige, wie die Zusammenarbeit mit dem neuen Cheftrainer läuft. Die ersten Tage seien „sehr intensiv gewesen“, so Heidel. „Er ist wirklich sehr früh morgens schon hier“, sagt Heidel über den 31-jährigen Domenico Tedesco. „Dann besprechen wir, was er alles neu aufgenommen hat. Er hat zum Start natürlich auch viele Fragen. Die Gespräche ziehen sich dann den ganzen Tag hindurch.“ Tedesco sei „jemand, der nichts dem Zufall überlassen möchte, der in jedem Bereich involviert sein will, der seine Meinung sagt. Ich habe einen sehr guten Eindruck bislang.“

Auf die Frage, wie ein neues Spielsystem aussehen könne, antwortet Heidel: „Es geht mir weniger darum, in einem bestimmten System spielen zu müssen. Es geht mir darum, dass die Spielweise Schalke 04 klar wird. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten; man ist eher zurückhaltend, wartet ab, kontert, Umschaltspiel. Man kann dominant spielen. Man kann sehr unangenehm für den Gegner spielen – das bedeutet, wir greifen sie schon am gegnerischen Strafraum an. Ich glaube, da muss sich eine Idee durchsetzen, wie Schalke spielen will.“

Tedesco habe jetzt „zwei, drei Wochen“ Zeit, um seine Spieler und ihre Stärken und Schwächen – vor allem auch auf dem Platz – kennen zu lernen. „Und danach wird er das Konzept ausrichten“, so Heidel.

Tedesco sei ein Trainer, der sich sehr viele Gedanken über den Gegner mache. Heidel: „Er ist jetzt nicht so der Trainer, der sagt ‚die sollen sich schön nach uns richten‘. Er ist mehr der „Matchplaner“, der sich für jedes Spiel etwas Neues einfallen lässt. Aber die Grundrichtung, finde ich, die muss einfach da sein.“

Christian Heidel kündigt zudem an, dass die Spieler „nicht mehr sagen können ‚das haben wir nicht verstanden‘ oder ‚das hat man uns nicht gesagt‘, weil hier schon einer kommt, der sich insbesondere taktisch sehr, sehr mit den Spielern auseinandersetzen wird.“

Schalkes Sportvorstand erwartet von seinem neuen Trainer, dass dieser der Mannschaft einen klaren Rahmen vorgibt, in dem sie sich bewegen müssen: „Das heißt, die Spieler haben sich an ein taktisches Konzept zu halten.“

Wie dieses aussehen wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Christian Heidel ist sich schon jetzt sicher: „Das wird eine spannende Geschichte!“