Breel Embolo vor Schlüsselspiel

Heute um 20:30 trifft Schalke mit Breel Embolo auf den FC Augsburg. Das erste Aufeinandertreffen für den Schweizer mit dem Verein, gegen den er sich im letzten Jahr so schwer verletzt hat. Der 20-Jährige hat nun die Möglichkeit in alter Stärke diese Leidensphase zu beenden.

Von Luisa Blomke

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Den 15. Oktober 2016 wird das königsblaue Talent Breel Embolo wohl nie vergessen. Die Verletzung von damals nach einem brutalen Foul von Konstantinos Stafylidis ist aber verheilt. In einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg wurde der wuchtige Stürmer von dem Abwehrspieler gefoult. Embolo lief bereits auf die Torauslinie zu und Stafylidis hätte nur abwarten müssen. Dirk Schuster, der damalige Augsburger Trainer, beurteilte die Situation kritisch: „Es war natürlich dämlich… Ich denke, dass er ihn ziemlich unglücklich getroffen hat.“ Die Diagnose nach der Grätsche: Bruch des linken Sprunggelenks. Dazu ein gebrochenes Wadenbein, ebenso wie einen Riss in der Syndesmose und dem Innenband. Das war der Start einer 6 Monatigen Leidenszeit und immer noch kommt Embolo nicht an alte Leistungen heran.

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Damals ließ auch der ehemalige Schalker Cheftrainer Markus Weinzierl kein gutes Haar an Stafylidis, seinem früheren Schützling aus Augsburger Zeiten: „Ich kenne den Spieler und weiß, dass er seine Gedanken nicht koordiniert. Er sieht einfach den Ball und hat Aggressivität. Dann passiert so etwas. Absicht unterstelle ich ihm nicht, aber Dummheit!“ Das sah der Augsburger Stafylidis wohl genauso und entschuldigte sich für das harte Einsteigen wie folgt: „Ich spiele immer aggressiv gegen den Ball, aber ich habe nie die Absicht, meine Gegenspieler zu verletzen. Ich habe großen Respekt vor den Gegenspielern und dem Fußball, und deshalb spiele ich niemals unfair.“

Eine Neuauflage der „absoluten Katastrophe“, wie Schalkes Torwart Ralph Fährmann das Geschehene damals kommentierte, ist zum Glück unwahrscheinlich. Ebenso wie ein Aufeinandertreffen von Embolo und Stafylidis. Zwar sind beide Spieler derzeit fit und werden somit höchstwahrscheinlich auch im Kader stehen, jedoch kam Stafylidis zuletzt kaum zum Einsatz.

Auf die Frage, welchen Einfluss Embolos Erinnerungen an seine Verletzung auf das Spiel am heutigen Abend haben werden, antwortete Schalke-Coach Tedesco: „Wenn man Breel danach fragt, wird er sicher sagen, dass das vorbei ist. Aber im Unterbewusstsein könnte es schon noch eine Rolle spielen.“ So könnte man schließen, dass auch Embolo wohl eher von der Bank starten wird. Außerdem wird Tedesco dem gerade erst genesenen Profi wohl nicht zwei Start-elf-Einsätze in wenigen Tagen zumuten, denn bereits am Samstag startete der Schweizer Youngstar im Topspiel von Beginn an. Vereinsführung und Trainerstab betonen dennoch wie groß Breel Embolos Fortschritte vor allem im Training sind. Dies will er durch weitere kurze und längere Einsätze beweisen. Sicherlich besonders gern auch gegen Augsburg. Den richtigen Weg hat er nach Domenico Tedescos Aussage zumindest eingeschlagen– den Weg zu alter Stärke.