Was ist dran an den Gerüchten um André Villas-Boas?

Der Vertragspoker mit Markus Weinzierl zieht sich scheibar endlos in die Länge. Mittlerweile muss man sich fragen, ob der Trainer des FC Augsburg wirklich neuer Trainer auf Schalke wird. Längst geistert der Name André Villas-Boas durch Foren und Gazetten – ein Name der elektrisiert. Doch was ist dran an den Gerüchten um den Portugiesen?

André Villas-Boas. Bild: Epsilon/Getty Images
André Villas-Boas. Bild: Epsilon/Getty Images
Auf seiner ersten Pressekonferenz auf Schalke sagte Schalke neuer Sportvorstand Christian Heidel, er würde seinen Job schlecht machen, wenn er sich zu 100% nur auf einen Kandidaten konzentrieren würde. Nicht erst seitdem sind also Tür und Tor offen für weitere Spekulationen. Schon zuvor machte der Name André Villas-Boas (neben Marcelino Garcia vom spanischen Erstligaklub FC Villarreal) die Runde.

Seitdem soll der Trainer von Zenit St. Petersburg abwechselnd in Gelsenkirchen, Düsseldorf und Essen gesehen worden sein. Zudem soll der 38-Jährige in dieser Saison bereits mehrfach bei Spielen des FC Schalke 04 in der Arena auf Schalke gesichtet worden sein. Die von verschiedenen Medien offenbar blind übernommene und verbreitete Meldung, dass Villas-Boas beim letzten Spieltag der Saison in der Arena zu Gast gewesen sein soll, ist insofern wenig glaubwürdig, weil S04 beim letzten Spiel der Saison bei der TSG Hoffenheim zu Gast war.

Bis auf den Besuch beim Revierderby vor 5 Wochen also alles nur Gerüchte. Denn zumindest der Besuch des Derbys gegen Borussia Dortmund ist bewiesen: Das Spiel gegen die Nachbarn hatte dem ehemaligen „Wundertrainer“ so gefallen, dass er ein Foto davon auf seinem Instagram-Account postete.

Gelsenkirchen! So many memories! Great derby today Schalke vs Dortmund! #schalke #borussiadortmund #gelsenkirchen

Ein von André Villas Boas (@officialavb) gepostetes Foto am


Und schon ist man in Gelsenkirchen und Umgebung heiß auf den Ex-Trainer vom FC Porto, dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur. Warum kann man sich denken: Villas-Boas lernte 6 Jahre bei niemand geringerem als José Mourinho und arbeitete entweder als Scout oder Co-Trainer mit dem „Special One“ bei Porto, Chelsea und Inter Mailand zusammen. 2009 emanzipierte sich André Villas-Boas und übernahm den portugiesischen Erstliga-Club Club Academica de Coimbra, den er vor dem Abstieg bewahrte und unterschrieb anschließend für die Saison 2010/11 beim FC Porto.

Dort gewann er direkt das Triple und blieb in der Liga ungeschlagen. Er wurde mit 33 Jahren der jüngste Trainer, der jemals einen Europapokal gewann. Sowohl bei Chelsea als auch Tottenham konnte Villas-Boas nicht mehr an vorherige Erfolge anknüpfen und wurde jeweils früh wieder entlassen – bei Chelsea beerbte ihn übrigens ein gewisser Roberto di Matteo.

Bei Zenit St. Petersburg hat der 38-Jährige zurück in die Erfolgsspur gefunden: In der letzten Saison führte er die Russen zur Meisterschaft und auch in der Champions League zeigte seine Mannschaft überwiegend starke Leistungen.

Was für Villas-Boas als eventuellem neuen Trainer auf Schalke spricht, ist, dass er – anders als Markus Weinzierl – keine Ablöse kosten würde. Sein Abschied beim ehemaligen russischen Meister steht bereits seit einiger Zeit fest. Dem interessierten FC Villareal sagte Villas-Boas bereits im April ab. „Ich werde zurück zu meiner Familie nach Portugal gehen und sehr wahrscheinlich ein Jahr Pause vom Trainerdasein machen“, sagte der Coach auf einer Pressekonferenz. Ob ein Engagement bei S04 diesen Plan vereiteln würde?

Vielleicht wissen wir am Wochenende mehr, wenn André Villas-Boas sein letztes Spiel bei Zenit St. Petersburg hatte…