Was die China-Reise für Schalke 04 gebracht hat

Nein, ein großer Spaß war die China-Reise für Schalkes Profis wohl nicht: Termperaturen kontinuierlich oberhalb von 30 Grad, dazu Luftfeuchtigkeiten von über 80% sorgten für nicht unbedingt ideale Bedingungen für ein „Trainingslager“. Ralf Fährmann brachte es auf den Punkt: „Das wird eine Marketing-Reise. Erst nach der China-Rückkehr geht es mit der Vorbereitung so richtig los. Wenn die sechs Stunden Zeitunterschied aus den Knochen sind…“ Und auch Trainer Markus Weinzierl und Manager Christian Heidel sprachen offen über „nicht absolut-Trainingslager-taugliche Bedingungen.“

Teambuidling und Marketing

Immerhin habe Markus Weinzierl neben vielen begeisterten chinesischen Schalke-Fans „zwei gute und intensive Spiele“ von seiner Mannschaft gesehen. Angesichts der eher geringen Aussagekraft zweier Testspiele einer Mannschaft, die gerade erst aus der Sommerpause gekommen war, dürften andere Punkte größere Bedeutung gehabt haben.

Weinzierl sprach von einer Teambuilding-Maßnahme- Es habe viele Gelegenheiten gegeben, „bei denen man sich kennengelernt hat und zusammengewachsen ist, denke ich. Es war sehr positiv, das Umfeld ist gut, ich kann nichts Negatives erkennen. Es war ein guter Beginn.“

Wachstumsmarkt China

Alexander Jobst. Bild: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images
Alexander Jobst. Bild: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Doch noch größere Bedeutung dürfte die China-Reise für den von Marketing-Vorstand Alexander Jobst verantworteten Bereich gehabt haben. Bereits Ende 2014 reiste eine Schalker Delegation erstmals nach China. Bereits damals wurde klar, dass China vom königsblauen Marketing als Wachstumsmarkt auserkoren wurde.

Alexander Jobst bestätigte bei schalke04.de: „Wir sind nun seit knapp 18 Monaten in China mit zahlreichen digitalen Aktivitäten und unserer Knappen-Fußballschule präsent. Für uns war der jetzige Zeitpunkt genau richtig, um mit der Mannschaft vor Ort zu sein, Gesicht zu zeigen und auch Testspiele gegen zwei chinesische Erstligisten auszutragen.“

„Riesiger Schub in Sachen Bekanntheit“

Der Aufenthalt habe dem FC Schalke 04 „definitiv einen riesigen Schub in Sachen Bekanntheit gebracht. Wir haben in der vergangenen Woche insgesamt über 20 weitere chinesische Social-Media-Auftritte eröffnet, unsere Fanbasis hat sich in dieser kurzen Zeit um mehrere hunderttausend Chinesen erhöht, sodass wir inzwischen von über einer Millionen Schalke Fans in China sprechen, die im Social-Media-Bereich aktiv sind“, ist Jobst vom Erfolg der Reise überzeugt.

Die gewonnene Bekanntheit gilt es, zukünftig in Umsatz zu verwandeln. Bei Bild wurde Jobst genauer: „Derzeit machen wir im Marketing einen Umsatz von 85 Millionen Euro. Durch China steigern wir diese Zahl bis 2018 bestimmt um 10 bis 15 Prozent.“ Heißt umgerechnet: „10 Millionen ist sicher eine realistische Summe.“