Vorschau Schalke 04 gegen VfL Wolfsburg – Dieter Hecking: „Werden auf Schalke unsere Möglichkeiten haben“

Bis auf die Langzeitverletzten Atsuto Uchida, Matija Nastasic, Marco Höger und Benedikt Höwedes kann Schalke-Trainer André Breitenreiter für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg wieder aus dem Vollen schöpfen. Während auf Schalker Seite die zuletzt angeschlagenen Joel Matip und Max Meyer am kommenden Samstag dabei sein werden, muss Gäste-Trainer Dieter Hecking auf zahlreiche Leistungsträger verzichten.

Schalke 04 gegen VfL WolfsburgSo fehlen den Wölfen Goalgetter Bas Dost, bisher immerhin für sieben Saisontore verantwortlich, Maximilian Arnold und Luiz Gustavo. Dafür kann Hecking auf den unter der Woche an einer Grippe erkrankten Julian Draxler bauen, der in der Arena aller Voraussicht nach einen nicht allzu warmen Empfang erwarten dürfte.

Julian Draxler rechnet mit dem „Schlimmsten“

“Von den 60.000 Zuschauern werden 55.000 gegen mich sein.“ Er habe damals bei Manuel Neuer gesehen, wie eine solche Rückkehr verlaufen könne. „Ich weiß nicht, ob ich da meine Familie unbedingt ins Stadion mitnehmen muss“, sagte der 22-Jährige. Klar sei, dass es wehtun werde. „Ich bin ja auch nur ein Mensch“, so Draxler.

Neben den wieder ins Training eingestiegenen Max Meyer und Joel Matip ist auf Schalker Seite auch Dennis Aogo wieder eine Option. Der Außenverteidiger dürfte am Samstag zumindest auf der Bank sitzen.

André Breitenreiter zählt Younes Belhanda an

Fraglich ist hingegen wieder Franco Di Santo, der beim letzten Bundesligaspiel gegen Darmstadt von André Breitenreiter aus dem Kader gestrichen worden war. Und auch Younes Belhanda steht offenbar auf der Kippe. „Younes hat sehr gut angefangen, gute Ansätze gezeigt. Das ist in den letzten beiden Wochen etwas weniger geworden“, kritisiert Breitenreiter. „Deswegen ist er auch am letzten Samstag nicht zum Einsatz gekommen, weil die Trainingsleistungen nicht so gut waren, als dass sie einen Einsatz gerechtfertigt hätten.“

Schalkes zweiten Winterneuzugang, Alessandro Schöpf, lobte André Breitenreiter hingegen geradezu überschwänglich. „Alessandro Schöpf hat am Samstag nach seiner Einwechslung soviel bewegt, wie manche in 90 Minuten nicht. Er war sofort im Spiel, er war präsent, hatte direkt auch die Chance ein Tor zu erzielen und darüber hinaus die Chance von Leon vorbereitet. Wenn jeder Einwechselspieler diese Performance auf den Platz bringt, dann ziehe ich alle Hüte. Das war wirklich großartig.“ Auch kommenden Samstag dürfte der Neuzugang aus Nürnberg deshalb den Vorzug vor Belhanda bekommen.

Im Sturm dürfte einmal mehr Klaas-Jan Huntelaar das Vertrauen von André Breitenreiter bekommen. Bereits beim herben 0:3 im Hinspiel hatte der „Hunter“ drei gute Möglichkeiten, treffen konnte er – wie in den letzten vier Spielen – aber nicht.

Wolfsburger Schwächephase

Wolfsburg aktuelle Schwächephase mit gerade einmal drei Punkten aus sechs Spielen empfindet Schalkes Cheftrainer als normal. „Wolfsburg hat tolle Spiele gezeigt, sie sind in der Champions League qualifiziert. Und doch haben sie momentan eine Phase, die jede Mannschaft mal erlebt. Sie haben jetzt sechs Spiele in Folge nicht gewonnen, davon drei Mal unentschieden gespielt. Sie werden am Samstag alles versuchen, um den Bock umzustoßen“, warnt Breitenreiter. Ählich erwartet das auch Wolfsburg-Coach Hecking. „Die Mannschaft arbeitet gut. Sie arbeitet konzentriert. Man spürt, dass sie weiß, dass was kommen muss.“

Gelingt Klaas-Jan Huntelaar endlich wieder ein Tor? Bild: Gerd Krause Sportfotos
Gelingt Klaas-Jan Huntelaar endlich wieder ein Tor? Bild: Gerd Krause Sportfotos
Gegen S04 werde Wolfsburg „versuchen eine Top-Leistung abzuliefern, um endlich auch wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren“, so Breitenreiter. „Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass diese Mannschaft alles geben wird.“ Seine Spieler müssten den „mit hervorragenden Einzelspielern gespickten“ Wölfen die Lust am spielen nehmen – aber auch die eigenen Chancen nutzen, „um dieses spannende Spiel für uns zu entscheiden“.

Ausgerechnet an der Chancenverwertung hatte es bei Königsblau in den letzten Monaten immer wieder gehapert. Aber auch in der niedersächsischen Provinz kennt man dieses Problem nur allzu gut, wie Dieter Hecking unterstreicht: „Klare Torchancen muss man zu Ende bringen. Das haben wir in Frankfurt und gegen Köln nicht gemacht. Jedes geschossene Tor gibt dir Selbstvertrauen und die Sicherheit kommt zurück. Wir werden auch auf Schalke unsere Möglichkeiten haben und müssen sie dann nutzen“.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Schalke: Fährmann – Caicara, Matip, Neustädter, Kolasinac – Geis, Goretzka – Sane, Meyer, Choupo-Moting – Huntelaar

Wolfsburg: Benaglio – Jung, Naldo, Dante, Rodriguez – Träsch, Guilavogui – Vieirinha, Draxler – Kruse, Schürrle