Vorschau RB Leipzig gegen Schalke 04: Taktik, Personal, Fan-Aktion

Wer hätte das gedacht: Nach 12 Spieltagen führt Aufsteiger „Rasenballsport“ Leipzig die Bundesliga an. Mit drei Punkten vor den Bayern. Und das, nachdem der Club erst vor sieben Jahren gegründet wurde. Samstagabend muss Schalke 04 zum ersten Pflichtspiel gegen den „Brauseclub“ in Leipzig antreten.

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Damit treffen die beiden Mannschaften der Stunde aufeinander: Leipzig hat die letzten sieben Spiele in der Liga gewonnen, S04 immerhin fünf der letzten sieben Spiele. Entsprechend viel Respekt bringt Schalkes Cheftrainer Markus Weinzierl mit. „Der bisherige Saisonverlauf von Leipzig ist sehr beeindruckend. Dass RB eine gute Rolle spielen wird, war mir zu Beginn der Saison zwar klar. Aber dass unser Gegner nach zwölf Spielen an der Spitze liegt, ist doch etwas überraschend. Sie sind derzeit aber zurecht Tabellenführer“, warnt der 41-Jährige seine Profis.

Schnelles Umschaltspiel

Dabei ist der Club aus dem Osten der Republik sowohl offensiv-, als auch defensivstark. Mit 27 Treffern haben sie die meisten Tore geschossen, zudem mit 10 Gegentoren die drittwenigsten Tore kassiert. Vor allem auf Emil Forsberg (7 Vorlagen, 5 Tore), Marcel Sabitzer (4 Tore, 3 Vorlagen) und Timo Wener (7 Tore, 2 Vorlagen) muss Schalkes Defensive aufpassen. Zudem sorgen die beiden 6er Naby Keita und Diego Demme immer wieder mit zahlreichen Balleroberungen im Mittelfeld, kombiniert mit ihrem schnellem Umschaltspiel für Gefahr.

Trotz der hohen Kontergefahr, die von Leipzig ausgeht, will Markus Weinzierl das Spiel der zuletzt so erfolgreichen Schalker nicht groß ändern. Zwar ließ Weinzierl bei nicht-öffentlichen Trainingseinheiten „1-2 Dinge speziell eintrainieren“ („Ich weiß, dass RB die Trainings immer anschaut“), doch Schalkes neuen Stil Fußball zu spielen will der Coach auch gegen den Tabellenführer durchsetzen.

Weinzierl zählt auf offensive Außenspieler

„Wir werden uns zwar einen Tick an das Leipziger Spiel anpassen und auf ihre Stärken Rücksicht nehmen“, schränkt Weinzierl ein. „Aber in erster Linie gilt es, unsere Stärken einzusetzen und so zu spielen, wie in den letzten Spielen. Und das ist definitiv auch auf den beiden Außenpositionen der Fall. Wir wollen davon profitieren, dass beide im 16er mal auftauchen. Den Offensivdrang von Schöpf und Kolasinac werden wir ihnen definitiv nicht nehmen!“

Im Kader wird sich gegenüber dem 3:1-Sieg gegen den SV Darmstadt wohl wenig verändern. „Bei Franco Di Santo müssen wir von Tag zu Tag schauen, wie es bei ihm aussieht“, sagt Weinzierl. Der argentinische Angreifer plagt sich bereits seit Wochen mit hartnäckigen Bauchmuskelproblemen. Max Meyer und Naldo, die zuletzt kurzzeitig mit dem Training ausgesetzt hatten, stehen hingegen aller Voraussicht nach zur Verfügung.

Genauso wie Schalke kommt auch RB nicht ohne Verletzte aus. Leipzig-Trainer Hasenhüttl muss in der Abwehr erneut auf Innenverteidiger Marvin Compper verzichten. Außerdem fehlen die langzeitverletzten Verteidiger Bernardo, Klostermann und Ex-Schalker Kyriakos Papadopoulos.

So könnte Schalke spielen:

Fährmann – Nastasic, Naldo, Höwedes – Geis, Bentaleb, Kolasinac, Schöpf, Goretzka – Meyer, Choupo-Moting

Aktion der Schalker Ultras

In Leipzig wird der Schalker Anhang wohl königsblauer als sonst auftreten: Im Rahmen einer von den Ultras Gelsenkirchen initiierten Aktion wird ein großer Teil der zahlreichen in Leipzig erwarteten Schalke-Fans geschlossen mit königsblauen Regenjacken ihre Mannschaft supporten. Der Aufdruck „Kumpel- und Malocherclub Gelsenkirchen“ soll dabei die Unterschiede der beiden Clubs unterstreichen: Der Traditionsverein auf der einen Seite und das Marketingprodukt auf der anderen Seite. Neben einem optisch eindrucksvollen Auftritt dürfte der königsblaue Anhang auch akustisch überzeugen: Während der Block, in dem die Leipziger Ultras stehen, nur aus Unterrang besteht, beinhaltet der Gäste-Fanblock im Sektor C sowohl Unter- als auch Oberrang – ein zusätzliches Plus für einen feinen Schalker Support am Samstagabend!