Königsblaue Presseschau: Die Reaktionen auf die Vorstellung von Christian Heidel

Gestern wurde Christian Heidel im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Dabei zeigt sich der Ex-Mainzer selbstbewusst und als Visionär mit einer klaren Strategie. Doch es gibt auch kritische Töne – die vor allem Clemens Tönnies gelten.

Christian Heidel
Christian Heidel. Bild: Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images

Der Spiegel betont, dass es auf Schalke – mal wieder – einen Umbruch geben wird. Doch diesmal sei „etwas anders und das liegt an Christian Heidel“. Schließlich scheine dieser Umbruch eine Substanz zu haben wie kaum ein Führungswechsel zuvor: Bei Heidel handele es um „einen hochintelligenten Visionär, der die Herausforderung auf Schalke mit einer Ganzheitlichkeit angeht wie noch niemand zuvor.“ Christian Heidel habe zudem sehr überzeugend geklungen, „als er sagte, er finde Schalke zwar total schwierig, aber er werde den Klub künftig anders positionieren.“

Andreas Ernst von Reviersport hat einen selbstbewussten, ehrgeizigen, aber auch demütigen Christian Heidel erlebt, der auf ihn „einen sehr guten Eindruck“ machte. „Doch die Worte, die Heidel benutzte, waren in den vergangenen Jahren oft in der Arena gefallen“, gibt der Journalist zu bedenken. Heidel müsse Schalke erst einmal auf Dauer disziplinieren.

Für die Welt habe Heidels erste Pressekonferenz auf Schalke gezeigt, „wie tief gespalten der Klub ist“. Zudem kritisiert Redakteur Oliver Müller eine Aussage von Clemens Tönnies: „Ein Verein wie Schalke 04 braucht eine starke Persönlichkeit. Die haben wir jetzt mit Christian Heidel“ – für Oliver Müller eine „Ohrfeige für Heidels Vorgänger Heldt“.

Christian Heidel und Clemens Tönnies
Christian Heidel und Clemens Tönnies. Bild: Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images

Torsten Wieland widmet sich in seinem Artikel auf dem Königsblog in erster Linie der Feststellung von Clemens Tönnies, Christian Heidel sei „der neue starke Mann“ auf Schalke und der Ankündigung, dass Tönnies sich selbst „in Zukunft weiter aus dem Tagesgeschäft zurückziehe und mich auf das konzentriere was ein Aufsichtsrat tut: Beaufsichtigen und Rat geben.“ Torsten Wieland „fällt es schwer zu glauben, dass sich Clemens Tönnies an seine Ankündigungen hält.“ Und weiter:

„Allerdings halte ich das Engagement Christian Heidels dahingehend für bemerkenswert. Ich halte den neuen Vorstand für durchaus stur – er selbst nannte es „hartnäckig“ – und ich glaube ihm, dass er Einmischungen gegen seinen Willen nicht akzeptieren würde. Insofern lässt sich diese Personalie durchaus als Beweis deuten, dass Clemens Tönnies es mit dem Zurückziehen erst meint. Übrigens wie auch schon damals, als Felix Magath zum „starken Mann“ auf Schalke wurde und sich Clemens Tönnies fortan auch sehr zurückhielt. Ein Versuch der scheiterte, was aber wahrlich nicht an Clemens Tönnies lag.