Hohe Strafen gefordert: Clemens Tönnies will undichte Stellen im Schalker Aufsichtsrat stopfen

Schalke-Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies hat einmal mehr eine mehr oder weniger gute Idee. Wie die „WAZ“ berichtet, soll der mächtigste Mann auf Schalke die Aufsichtsräte des Vereins in Zukunft mit hohen Geldstrafen belegen: Für einen Verstoß gegen eine Verschwiegenheitspflicht sollen 500.000 Euro fällig werden. Auf diese Weise will der Fleischproduzent offenbar undichte Stellen im Aufsichtsrat stopfen.

Clemens Tönnies
Clemens Tönnies. Bild: Tönnies Fleisch

Demnach sollen die Aufsichtsräte auf Schalke „eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben, dass interne Vorgänge nicht an die Öffentlichkeit getragen werden. Die Unterschrift soll auf freiwilliger Basis geleistet werden“. Das Gremium muss dem Vorschlag allerdings noch zustimmen. Seine Pläne verriet Tönnies nach Informationen der Zeitung vorab bei einer Fanversammlung in Münster.

Grundsätzlich keine schlechte Idee. Schließlich gelangen auf Schalke traditionell auch geheimste Informationen schnell an die Presse.
Tönnies bestätigte auf Anfrage der WAZ diesen Plan, wollte jedoch keine weitere Stellung beziehen – wohl um der Aufsichtsratssitzung nicht vorzugreifen.

Und genau hier sind wir wieder beim alten Problem: Tönnies will undichte Stellen stopfen, verrät diesen Plan aber einmal mehr öffentlich – und bevor das Thema in der turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung auf den Tisch kommt.
Ähnliches hatten wir vor nicht allzu langer Zeit schon einmal, oder? Richtig. Stichwort Heidel.

Wir erinnern uns: Im Herbst wurde bekannt, dass sich Schalke um Christian Heidel von Mainz 05 bemüht. Wenige Woche später verdichteten sich die Hinweise, dass Clemens Tönnies wohl in einem Alleingang vorgeprescht war und bereits mit Christian Heidel verhandelte. Wie die WAZ bereits damals berichtete, waren gleich mehrere Mitglieder des Schalker Aufsichtsrates nicht in die Pläne um Christian Heidel und Horst Heldt eingeweiht gewesen und hätten von den Gesprächen aus den Medien erfahren.

Bleibt also zu hoffen, dass die 500.000 Euro Geldstrafe auch für den Vorsitzenden des Schalker Aufsichtsrats gelten: Clemens Tönnies.