Der ultimative Blick in die Glaskugel: So wird die Rückrunde für Schalke 04 laufen!

Nach Schalkes Testspiel-Ergebnissen ist vorerst wieder Ernüchterung rund um Schalke eingekehrt. Da braucht es Experten, die den Blick in die Glaskugel wagen. Unser Autor Stefan Sablotny mit einem Ausblick auf die Rückrunde!

Januar:

Die 2:7 Auftaktniederlage zur Rückrunde gegen Werder Bremen lässt die Sorgen auf Schalke direkt explodieren. Kritiker fühlen sich ob der holprigen Hinrunde und Winter-Vorbereitung bestätigt.

KolumneDoch manchmal ist der Fußballgott selbst Schalke gewogen und spielt Schicksal, denn gleichzeitig ruft im fernen Australien Thorsten Legat die magischen Worte „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“. Legat wird anschließend direkt dem RTL aus dem Rachen gerissen und per Clemens Tönnies-Privatjet zum Berger Feld geflogen. Auf der anschließenden Pressekonferenz wird Legat als neuer Mental-, Konditions- und Sprachtrainer vorgestellt. Das Video von Legats-Auftritt geht global viral und löst Gangnam Style als meistgeklicktes youtube-Video des Internets ab. Kasalla!

Februar:

Die Welle der Euphorie nach der Legat-Verpflichtung und seine Motivationskünste (teilweise unter Androhung roher Gewalt) tragen die Knappen von nun an.

Anfang Februar zum Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg kehrt der von vielen Schalkern vermisste verlorene Sohn endlich wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück: Unter dem Jubel der Arenabesucher schleicht sich der wieder genesene Asi Erich am Drehkreuz vorbei.

Das größte Talent des Werksklub der Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben sitzt erwartungsgemäß auf der Bank. Dieter Hecking macht dort einfach bis zum Abpfiff eine gute Figur. Trotz der 5:1 Niederlage.

Julian Draxler erhält dagegen bereits in der ersten Spielminute die rote Karte von Schiedsrichter Deniz Aytekin. Im Spielbericht wird später stehen: Unfaires Mitnehmen und Einsatz eines pinken Glitter-Plüscheinhorns auf das Spielfeld durch den Spieler Draxler zum Schutz vor den pösen, pösen, Schalker Fans.

März:

Der März beginnt mit einem handfesten Skandal. Beim Auswärtsspiel in Köln werden die in der Winterpause verpflichteten Neuschalker Belhanda und Zyiech von einer Einsatzhundertschaft im Auftrag des NRW-Innenminsters Ralf Jäger im Spielertunnel mit Tränengas und Gummiknüppel bedacht. Ohne ihr neues magisches Offensiv-Duo unterliegen die Schalker.
„Es handelte sich um eine dringend notwendige Präventivmaßnahme, um Vorkommnisse mit Migranten aus dem Maghreb am Kölner Dom wie in der Neujahrsnacht zu verhindern und um einen Platzsturm Kölner Frauen zu verhindern“, so Jäger in der Talkshow bei Frank Plasberg. Anschließend singt er unter dem Applaus der Zuschauer zusammen mit Rainer Wendt den Piaf-Klassiker „Non, je ne regrette rien!“.

April:

April, April. Da macht Schalke was es will. Besonders im Derby. André Breitenreiter lässt Legat vor dem Spiel die Kabinenrede halten. Historiker bemerken nach dem Spiel, dass seit Dschingis Khans Horde in der mongolischen Wüste niemand mehr so über einen Gegner hergefallen ist. Roman Neustädter hat noch Tage später Blutflecken im Gesicht. Die Schwattgelben reisen mit einer Sieben zu Null-Packung wieder in den nördlichen Ausläufer des Sauerlandes zurück. Marco Reus twittert anschließend: „Ich hätte lieber gegen Jermaine gespielt #zeh!“

Eine Woche später geht es gegen die Bayern hoch her. Breitenreiter führt den ratlosen Pep Guardiola mit einer überraschenden Aufstellung und Taktik wie ein abgehalftertes Dressurpferd durch die Manege. In einem atemberaubend spannenden Spiel siegen die Knappen dank des Tores von Klaus Fischer nach Flanke von Erwin Kremers mit 0-1. Nigbur entschärft dabei noch zwei Elfmeter. Guardiola geht das Spiel so an die Nieren, dass er sich vor der Pressekonferenz kämmen will.

Kleiner Grauschleier über diesen Triumph:
Toto Legat wird im Anschluss vom DFB mit Stadionverbot belegt, nachdem er auf der Tribüne der Arroganz-Arena eine Diskussion mit der bajuwarischen Führungsriege einfach mit einem Tombstone-Piledriver an Kalle Rummenigge für beendet erklärt.

Mai:

Der Mai hat es in sich.

Zum Abschluss der Bundesligasaison 2015/2016 geht die Schalker Mannschaft wie im Vorjahr einer uralten Gewohnheit nach: Unsympathischen Kackmannschaften, denen man den Abstieg wünscht und die sportlich schon keinen Puls mehr haben, einfach neues Leben einhauchen. Schalke als Klassenerhaltsdefibrilator. So rettet sich also die TSG Hoffenheim am letzten Spieltag und bleibt in der Bundesliga.

Doch der Zorn der Schalkefans hält sich in Grenzen. Vizemeister und 04 Tage später steht ja noch ein Highlight an: Das Euro-League Finale gegen den Liverpool FC. Unter dem Motto: „You`ll never Schalk alone“ haben sich insgesamt rund 50.000 Knappenfans in die Schweiz aufgemacht. Bereits drei Tage vor Anstoß ruft ganz Basel den Biernotstand aus. Um einen Fanaufstand zu vermeiden, reitet Thorsten Legat mit Elefanten und Bierfässern auf dem Rücken über die Alpen.

Breitenreiter und Klopp kriegen sich bereits vor Spielbeginn im Kabinengang in die Haare bzw. Haarimplantate und müssen von Schweizer Ordner-Gardisten getrennt werden. Die rot-weiße „Kick and Rusha“-Käppi von Klopp geht dabei zu Bruch.

Dank eines Doppelpacks von Leroy Sané wiederholt Schalke den Triumph von 1997.
Der Torschütze verlängert noch auf dem Baseler Rasen seinen Vertrag bis 2024 mit der festgeschriebenen Ablösesumme von 1904 Millionen Euro.

Parallel fahren Kleinlaster mit Plakaten über die Kurt-Schumacher Straße:
„Ob Hackentrick, Übersteiger an der Eckfahne…aber bitte mit Sané!“

Beim nächtlichen Spielerbankett entern die sichtlich angeschossenen Tönnies und Heldt die Bühne und besiegeln wie einst Winnetou und Old Shatterhand die Blutsbrüderschaft. Vertragsverlängerung für Heldt inklusive. Thorsten Legat weint vor Freude.

Einige hundert Kilometer weint auch jemand. Christian Heidel in sein Mainzelmännchenkissen und bestellt gleichzeitig bei amazon das Buch „Verpasste Lebenschancen“.