So stauchte Boateng die Schalker Mannschaft zusammen

Die „Sport Bild“ liefert neue Details rund um den Rauswurf von Kevin-Prince Boateng auf Schalke. Unter anderem verteidigt dessen Arzt Boateng und es gibt brisante Zitate aus der Kabine.

Ratlose Schalker. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Ratlose Schalker. Bild: Gerd Krause Sportfotos

„Kevin hat sich für Schalke aufgeopfert“ – mit diesen Worten verteidigt der Arzt Ralph Frank seinen Patienten Kevin-Prince Boateng in der „Sport Bild“. Er findet den Umgang mit Boateng „äußerst ungerecht“und erzählt, Boateng habe ihn vor dem Spiel gegen Köln kurzfristig um 7 Uhr morgens einfliegen lassen. „Ich sollte ihn behandeln, damit er Vollgas für Schalke geben könne, 100 Prozent“, sagt Frank und fragt: „Macht das ein Spieler, der gegenüber dem Klub keinen Charakter oder Verantwortung zeigt?“ Viermal pro Monat habe Boateng ihn zu Behandlungen einfliegen lassen, gerade in den vergangen neun Wochen, weil er immer habe einsatzbereit sein wollen. „Und jeden Cent davon bezahlte er aus eigener Tasche“, so der Arzt.
Auch Bruder Jerome Boateng bezieht Stellung im Interview mit der „Sport Bild“, sagt: „Da wurde ganz klar ein Sündenbock gesucht.“ Sein Bruder sei menschlich von den Verantwortlichen auf Schalke sehr enttäuscht. „Wieso wird nicht die ganze Mannschaft für eine Niederlage kritisiert?“, fragt Jerome Boateng mit Blick auf das Spiel der Schalker in Köln. „Stattdessen wirft man nur zwei Spieler raus, wovon einer mit Kevin fünf Wochen lang nur von der Bank kam und trotzdem immer alles gegeben hat.“
Die „Sport Bild“ liefert auch angebliche Zitate aus der Schalker Kabine nach dem Köln-Spiel. Demnach soll es ordentlich gekracht haben. Ralf Fährmann, Kevin-Prince Boateng, Benedik Höwedes und Julian Draxler sind dem Bericht zufolge laut geworden. Demnach soll Boateng unter anderem gesagt haben: „Wir sind doch keine Mannschaft. Auf Teamabenden fehlen teilweise zehn Spieler. Wir holen Siege doch nicht als Mannschaft, sondern nur durch individuelle Klasse.“
„Sport Bild“ schreibt unter Berufung auf ungenannte Mitspieler, Boateng habe weiter gesagt: „Was sollen der Trainer und der Manager jetzt machen? Die können nichts machen, wir Spieler sind gefragt. Das ist doch Heuchelei, was hier passiert.“ Auch das Training habe Boateng angesprochen: „Alle weinen nach den Trainingseinheiten, die Lust und der Spaß würden fehlen. Es sei keine Spannung vorhanden, bei keiner Übung, bei nichts“, so Boateng laut „Sport-Bild“. „Aber ist einer von euch nur einmal zum Trainer gegangen und hat dies angesprochen? Nichts. Und dann erzählen wir den Fans und der Presse irgendwelche Alibi-Sätze.“
Manager Horst Heldt bestätigte auf Anfrage der „Sport Bild“, dass sich die Mannschaft nach dem Köln-Spiel in der Kabine „intensiv ausgetauscht“ habe.