Glück auf, Glück auf, der Brauer kommt!

Wohl kaum ein Verein in Deutschland wird so stark mit Bier in Verbindung gebracht wie Schalke.  Sei es in der eigenen Identifikation und Marotten der Schalker, dem Stadionnamen der Arena und sogar in den hämischen Spottgesängen der gegnerischen Fans. „Arbeitslos und in der Hand ’ne Flasche Bier!“ Da lächelt der Schalker doch stolz drüber hinweg. Bier gehört einfach zu Schalke wie Pütt, Pille und Königsblau.
Vor gar nicht allzu langer Zeit. Nein, in keinem unbekannten Land sondern mitten in der Stadt der 1000 Feuer befassten sich nun einige Schalker und Gelsenkirchener Lokalpatrioten mit der Frage, warum diese heimlich-herrliche Stadt am Emscherstrand eigentlich nicht mehr die Heimat eines eigenen Bieres ist. Zu Oppas Zeiten gab es ja doch auch das gute alte Glückauf-Bier der Glückauf-Brauerei.
Glückauf BIER
Die Älteren erinnern sich nun vielleicht: Die Glückauf-Brauerei war damals eine Brauerei in Gelsenkirchen-Ückendorf, die von 1887 bis 1980 produzierte. Nach 1980 war Gelsenkirchen damit quasi in Biernot.  Was nun also als eine spaßeshalber diskutierte Frage  begann, wurde zur Idee, zum Konzept und schlussendlich zur Tat. Die Geschmacksnerven der heimischen Bierszene sollten zurückerobert werden.
Eine zeitgemäße Rezeptur und eine kleine Brauerei wurden gefunden. Bewusst  wurde sich seitens der Initiatoren für ein Zwickel / Kellerfrisches entschlossen. Natürlich streng nach GE-bot gebraut. Ernährungsphysiologisch wird das Bier – da nicht filtriert und mit Gelsenkirchener Haldenhopfen gesegnet- bestimmt irgendwann von Fresenius als besonders wertvoll eingestuft. Oder Heilmittel gegen alles sein.
Relativ schnell fanden sich ebenso Unterstützer dieses  kleinen Projekts in der heimischen Gastronomieszene, z.B. das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Bang Bang Burgers und Beer und natürlich mit dem Anno 1904 auf der Schalker Meile.  Entsprechend dem Trend, dass viele Bierkonsumenten mittlerweile nicht mehr auf Massenware zurückgreifen wollen, sondern sich bewusst für unabhängige Biere aus kleineren Brauereien entscheiden, entwickelte sich eine neue Dynamik: Die Nachfrage nach GE-Bräu und GE-Söff für den Heimbedarf stieg an.
Bevor also die Gelsenkirchener Bevölkerung einen Unterhopfungsschock erleben muss, wurde auch diese Möglichkeit ins Angebot aufgenommen. Es besteht nun die Möglichkeit, die beiden Glückauf-Biere  im nostalgischen Gewand als Herrenkoffer mit Glaseinlagen für daheim, unterwegs, Hochzeiten, Einschulungen, Taufen, Schalker Meisterfeiern und jedem denkbaren Anlass zu erlangen.
Kiste Bier
Nach all diesem Input stellt sich der Leser sicherlich die wichtigste Frage:“Hömma, wat is jetzt? Kann man dat denn tofte süppeln?“
Der Autor hat sich natürlich einem ausufernden Selbsttest unterzogen. Prädikat: Lecker, aromatisch, farblich gelungen und dann noch mit Lokalkolorit. 04-Sterne. Die Höchstwertung damit in der Pflicht. Und die Kür? Keine Kopfschmerzen am nächsten Tag und keinen Chinchillapelz auf der Zunge. Sehr gut.
Daher klare Kauf- und natürlich Trinkempfehlung.
Und wer weiß? Wenn diese Geschichte der reanimierten Glückauf-Brauerei erfolgreich weitergeht, werden vielleicht irgendwann die Heimspiele der Knappen in der GE-Söff-Arena ausgetragen.
Ab sofort heißt es aber erstmal:  Glück auf, Glück auf, der Brauer kommt! Und er hat sein leckret Bier inne Hand, und er hat sein leckret Bier inne Hand…
P.S: Wer jetzt spontan Brand kriegt: Für die Kiste einfach mal ne Mail an Löschmeister oli4@mythos1904.de . Da werden Sie gehilft.