André Breitenreiter will "Übergangsjahr" nicht ausschließen

Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Mainz 05 warnte André Breitenreiter vor einem „Übergangsjahr“.

André Breitenreiter
André Breitenreiter. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Ein Trainer sei „doch nie zufrieden, weil er immer das Bestmögliche haben will, das ist völlig normal“, sagte der Schalke-Trainer angesprochen auf die Transferaktivitäten seines Clubs.
Es ist kein Geheimnis, dass Breitenreiter nicht seinen Wunsch-Kader bekommen hat. Im Gegenteil: mit Julian Draxler verlor Breitenreiter einen Schlüsselspieler, den er zu 100% halten wollte. Und von dem er vor dem Wechsel zum VfL Wolfsburg ein „großartiges Jahr“ erwartet hatte.
Einen Ersatz konnte oder wollte Horst Heldt nicht mehr präsentieren: Wunschspieler Filip Kostic vom VfB Stuttgart war kurz vor Transferschluss nicht zu haben.
Für das junge Mittelfeld hätte Breitenreiter gern mit dem 31-jährigen Gökhan Inler einen erfahrenen Spieler geholt. Aber der Schweizer wechselte zu Leicester City. Ersatz kam mit dem erst 20-jährigen Pierre-Emile Hojbjerg – ein ebenfalls sehr junger Mittelfeldspieler.
So müssen es Schalkes Talente richten, die deutlich mehr Verantwortung übernehmen werden – und die Breitenreiter eigentlich möglichst behutsam aufbauen wollte.
André Breitenreiter übt sich in Pragmatismus:

„Natürlich haben wir Spielern für bestimmte Positionen eine hohe Priorität beigemessen. Leider war die Verpflichtung dieser Spieler in dieser Transferperiode nicht realisierbar. Deshalb haben wir den ein oder anderen Spieler, den wir gerne geholt hätten, nicht bekommen. Das kann man nicht ändern, das ist das Geschäft – und das passiert in jedem Verein! Es ist kein Wunschkonzert, ich muss als Trainer damit leben.“

Er müsse schlicht mit dem verfügbaren Kader arbeiten. Ein Unterfangen, das nicht frei von Risiko ist, wie Breitenreiter betonte. Zwar sei es „auch ein großer Reiz“, mit jungen Spielern zu arbeiten. Jungen Spielern müsse aber die Zeit gegeben werden, sich zu entwickeln.
„Gerade bei großen Drucksituationen müssen sie erstmal stabil sein. Diese Jungs sind einfach sensibel, das ist völlig normal.“
Es könne für Schalke 04 laut André Breitenreiter ein schmaler Grat werden, wenn die Belastung zu groß wird. Zwar strebe Schalke maximalen Erfolg im Bereich des Möglichen an, dennoch könne es durchaus sein, dass diese Saison lediglich „ein Übergangsjahr wird“…