3:1 gegen Hoffenheim: Max Meyer und Choupo-Moting zaubern

Mit einem überzeugenden 3:1 gegen 1899 Hoffenheim hat sich Schalke zurückgemeldet. Nach nur einem Punkt in den letzten drei Bundesligaspielen und dem absurd schwachen Derby konnte Schalke endlich wieder dreifach punkten. Dabei erwiesen sich die Beibehaltung des 3-5-2-Systems und der Wechsel von Max Meyer in die Startelf als ausschlaggebend. Während Klaas-Jan Huntelaar erneut unglücklich, aber mit Tendenz nach oben agierte, scheint Eric Maxim Choupo sein Formtief überwunden zu haben.

Christian Fuchs trifft volley zum 1:0. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Christian Fuchs trifft volley zum 1:0. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Roberto di Matteo blieb seinem 3-5-2 treu, wechselte aber auf drei Positionen: Dennis Aogo musste verletzungsbedingt pausieren. Auch Atsuto Uchida und Kevin-Prince Boateng blieben draußen. Dafür standen Max Meyer, Tranquillo Barnetta auf der Rechtsverteidigerposition und Kaan Ayhan als zentraler Innenverteidiger, in der Startelf.
Von Anfang an strafte S04 die Kritiker, die in Di Matteos 3-5-2 ganz Stammtisch-like nur destruktiven Mörtel-Fußball vom „Mauer-Meister“ erkennen wollen, lügen: Schalke spielte sich vorne fest und ließ hinten nur wenig zu. Viel lief zunächst über Marco Höger und Christian Fuchs: Höger bearbeitete den rechten Flügel, während Fuchs oft von seinem linken Flügel in die Mitte rückte.
Maco Höger TeaserBezeichnenderweise waren es diese beiden Protagonisten, die das 1:0 besorgten: Marco Höger kam wieder über den rechten Flügel und flankte in die Mitte. Dort hatte kein Hoffenheimer den Österreicher auf dem Zettel, der sich wieder einmal in die Mitte gepirscht hatte. Volley knallte der „Fuchser“ den Ball ins Tor.
Nach 35. Spielminuten hatte Christian Fuchs dann bereits sein Tagespensum erfüllt: 1 Tor, 4 Torschüsse (!), 31 Ballberührungen, 1x von der Torlinie geklärt. Zudem hatte der Österreicher in der 17. Spielminute bereits eine gelbe Karte kassiert und hätte sich in der 25. nicht aufregen dürfen, wenn er nach einem taktischen Foul an Kevin Volland die gelb-rote karte kassiert hätte. Fuchs‘ Auswechslung also eine reine Vorsichtsmaßnahme. Für ihn kam Atsuto Uchida ins Spiel. Barnetta machte Platz für den Japaner und wanderte auf die Fuchs-Position.
Hoffenheim hatte weiterhin Probleme, das Zentrum dicht zu machen. Zudem konnte Königsblau auf den Flügeln oftmals frei schalten und walten. Nutznießer war immer wieder Marco Höger. Denn speziell Marco Höger bekamen die Hoffenheimer auf dem rechten Flügel einfach nicht in den Griff: in der 41. Spielminute konnte sich Höger wieder lösen und den Ball auf Eric Maxim Choupo-Moting spielen, der den Ball auf seine unnachahmliche Art blind zu Max Meyer in die Mitte spielen konnte. Schalkes Talent hatte kein Problem, den Ball einzuschieben – 2:0.
Max Meyer TeaserIn der 53. Spielminute entschied S04 das Spiel – in dieser Phase des Spiels angesichts stärker werdender Hoffenheimer vielleicht etwas überraschend: erneut war es Marco Höger auf dem rechten Flügel, der – na wen wohl?! – Choupo-Moting schickte. Mit einem feinen Hackentrick ließ „Choupo“ zwei Hoffenheimer aussteigen und passte wieder in die Mitte, wo sich einmal mehr Max Meyer frei gelaufen hatte. Der 19-Jährige knallte die Pille zum 3:0 ins Netz – sein erster Doppelpack als Profi.
Christian Fuchs freute sich nach dem Spiel für Max Meyer, der Schalkes Spiel spürbar belebte: „Mit Max Meyer hatten wir einen quirligen Spieler, der heute auch Torgefahr ausgestrahlt hat. Insgesamt sind wir offensiver aufgetreten, haben Ballverluste erzwungen. Wir wollten zeigen, dass wir aus der Derby-Niederlage unsere Schlüsse gezogen haben.“
Für den starken Marco Höger war in der 56. Spielminute Schluss. Er machte Platz für Leon Goretzka, der nach langer Verletzungspause endlich sein erstes Saisonspiel absolvieren durfte.
Viel zu spät erwachte Hoffenheim, das erst in der 73. Minute Zählbares zustande brachte: Kevin Volland traf mit einem platzierten Linksschuss aus 15 Metern und läutete damit noch einmal die Schlussoffensive seiner Elf ein, die aber folgenlos blieb.
Max Meyer gab nach dem Spiel zu Protokoll: „Ich persönlich hatte sehr viel Spaß auf dem Platz und freue mich darüber, dass ich der Mannschaft mit den zwei Toren helfen konnte. Wenn wir weiterhin so spielen, werden wir auch in den kommenden Partien viele Tore schießen.“
1899 Hoffenheim war der passende Gegner zur richtigen Zeit: in der Offensive zu harmlos und hinten ließ man zu viel zu. So gewannen starke Schalker ungefährdet 3:1 und konnten Hoffenheim in der Tabelle auf Abstand halten.