Schalke besiegt Paderborn mit 2:1 – Choupo-Moting: „Nicht schön, aber effektiv“

Schalke gegen PaderbornIm Vorfeld der Partie des FC Schalke 04 gegen den SC Paderborn hatte SCP-Coach André Breitenreiter angekündigt, erstmals „einen Großen besiegen“ zu wollen. Dass der Trainer des Aufsteigers nicht an Überheblichkeit leidet, zeigten bereits die ersten 15 Spielminuten in der ausverkauften Benteler Arena, als sich Paderborn Chance um Chance erarbeiten konnte. Am Ende hatten die Knappen das Glück der Tüchtigen und kehrten mit drei Punkten aus Ostwestfalen zurück.

Schalke-Coach Roberto di Matteo vertraute erneut auf das überwiegend erfolgreiche 3-5-2, stellte aber leicht um. Dennis Aogo rückte von der 6 auf die linke Verteidigerposition für Christian Fuchs. Roman Neustädter wanderte aus der Innverteidigung auf seine alte Position im defensiven Mittelfeld. Für ihn spielte Youngster Kaan Ayhan in der 3er-Kette.

Paderborn war von Anfang an die aktivere Mannschaft und erspielte sich einige Chancen. Etwa in der 11. Spielminute als Alban Meha einen 28-Meter-Freistoß knapp am Gehäuse vorbei schoss oder in der 12. Minutre als Stefan Kutschke einen Kopfball knapp über das Tor setzte. In der 25. Minute hatten die Knappen dann richtig Glück – und Paderborns Rafa das Pech, nicht das Tor des Monats geschossen zu haben: der Spanier konnte einen sehenswerten Seit-/Rückfallzieher an der rechten Kante des Fünfmeterraums nur an den langen Außenpfosten setzen. Ralf Fährmann wäre geschlagen gewesen.

Schalkes Abwehr machte nicht immer den konzentriertesten Eindruck. In der 22. Minute hatte es sogar etwas von Slapstick als drei Schalker, allen voran Roman Neustädter, alles dafür taten, Paderborn völlig unbedrängt den Ball herzuschenken. Schalkes erste (halbe) Chance hatte in Minute 26 (!) dann Marco Höger. Alles in allem konnte Schalke froh sein, nicht bereits jetzt in Rückstand geraten zu sein. Zudem profitierten die Königsblauen von Breitenreiters Entscheidung, Toptorschütze Elias Kachunga auf die Bank zu setzen.

Trotzdem klingelte es in Schalkes Tor. Spielminute 31: Stefan Kutschke mit der Flanke von rechts, Ayhan versucht vor Lukas Rupp zu klären, befördert den Ball aber ins eigene Tor. Zu Kaans Ehrenrettung sei gesagt, dass Rupp ohne das Eingreifen Ayhans das Leder trotzdem ins Tor gebracht hätte.

Interessant aber die Entstehung des Treffers. Ausgerechnet nachdem Max Meyer endlich einmal einen Konter fahren konnte, fiel das Gegentor: Marco Höger verlor vor dem Strafraum des Gegners den Ball. Danach reichten drei Paderborner Pässe um sechs gemütlich zurück trabende Schalker zu überspielen.

Eric Maxim Choupo Moting. Bild: Gerd Krause Spotfotos
Eric Maxim Choupo Moting. Bild: Gerd Krause Spotfotos

Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Eric Maxim Choupo-Moting nicht glücklich das 1:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff geschossen hätte?

Halbzeit zwei begann Schalke nämlich deutlich konzentrierter und offenbar auch motivierter. Felipe Santana ersetzte zu Beginn von Halbzeit zwei den angeschlagenen Jan Kirchhoff. Schalke war jetzt bemüht, das Spiel aktiver zu gestalten und kam sofort zu Möglichkeiten. Santana, Höger, Huntelaar und Aogo hatten den Führungstreffer auf dem Fuß, respektive Kopf.

Es war aber an Roman Neustädter, das Siegtor zu machen. In der 78. Minute „flankte“ der eingewechselte Christian Fuchs einen Einwurf gefühlte 50 Meter über den Platz, fand Neustädter, der etwas glücklich aus kurzer Entfernung mit dem Hinterkopf Paderborn-Keeper Kruse überraschte – 1:2! „Der Trainer hat gesagt, dass Christian Fuchs es ruhig mit einem langen Einwurf probieren soll. Ich habe in dieser Situation darauf gelauert, dass der Verteidiger sich verschätzt und dass ich an den Ball komme. Ich habe ihn dann einfach nur verlängert und gehofft, dass er ins Tor flieg“, gab Neustädter nach dem Spiel zu Protokoll.

Nach dem obligatorischen Zittern in den letzten 10 Minuten (speziell als Ralf Fährmann in der 86. auf der Linie klären musste) war Schluss – und Schalker drei Punkte reicher! Eric Maxim Choupo-Moting, ganz Realist, sah es pragmatisch: „So ein Spiel gewinnt man auch nicht nur mit Glück. Der Trainer hat in der Halbzeit deutlich angesprochen, dass es so nicht weitergehen kann. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht und waren effektiver als der Gegner. Ich bin sehr froh über den Sieg.“