Nach Hertha-Spiel: Massenprügelei am Hauptbahnhof Gelsenkirchen

Nach dem 2:0-Sieg gegen Hertha BSC Berlin kam es gestern Abend zu diversen Auseinandersetzungen am Hauptbahnhof Gelsenkirchen.

Schalke-NewsWie die Polizei Gelsenkirchen berichtet, sollen zunächst um 21.04 Uhr 21.40 Uhr Einsatzkräfte der Gelsenkirchener Einsatzhundertschaft von einer größeren Gruppe Schalker „Problempersonen“ mit Flaschenwürfen und Pyrotechnik angegriffen worden sein.

Gleichzeitig traf der Buskonvoi, der einen Teil der Berliner Gästefans zum wartenden Sonderzug transportierte, am Bahnhof ein. Ob die Polizei immer noch von einem Bahnstreik ausging und erwartete, dass die Berliner mit Sonderbussen zurück in die Hauptstadt fahren würden, ist nicht bekannt. Aber offenbar war sie nicht wirklich auf ein Aufeinandertreffen beider Fanlager vorbereitet. Denn „unvermittelt kam es zu einer wüsten und gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen beiden Lagern. Die Polizei, die mit einem starken Kräfteaufgebot vor Ort war, versuchte sofort die Randalierer voneinander zu trennen“ (Polizei Gelsenkirchen).

Dabei wurden offenbar 12 Beamte verletzt. Drei von ihnen mussten ihre Verletzungen im Krankenhaus ärztlich versorgen lassen. Gemeinsam mit der Bundespolizei gelang es schließlich die beiden gewalttätigen Personengruppen voneinander zu trennen. Ein Randalierer wurde vorläufig festgenommen.

Im Rahmen der gewalttätigen Auseinandersetzung kam laut einer Pressemeldung der Polizei Gelsenkirchen außerdem zu Sachbeschädigungen an Geschäften, Lokalen, im Bahnhofsgebäude und an Einsatzfahrzeugen. Der offensichtlich nicht vom Streik der Lokführergewerkschaft betroffene Sonderzug von Hertha-Sponsor „Deutsche Bahn“, der die Berliner Gästefans nach Hause bringen sollte, konnte erst mit knapp einstündiger Verspätung in Bewegung gesetzt werden. Im Vergleich zum Schicksal aller anderen Bahnkunden eine hinnehmbare Verzögerung.

Update 20.10.2014: wie der FC Schalke 04 mitteilt, sammelt der Verein Fakten und Informationen zu den Vorkommnissen und arbeitet dabei eng mit der Polizei und der Stadt Gelsenkirchen zusammen. „Dabei wird es keine Pauschalverurteilungen geben; es gilt das Prinzip der Einzeltäterschaft.“ Zudem teilt der S04 mit: „Gleichzeitig sieht Schalke den Modellversuch von Innenminister Ralf Jäger nicht gescheitert. Die Königsblauen streben weiterhin gemeinsam mit der Polizei eine Reduzierung der Einsatzstunden bei Bundesliga-Spielen an.“